Jetzt mit Quetsch-Barometer
BVG stellt ab sofort online Informationen über die Auslastung von Bus und Bahn zur Verfügung

Nicht überall werden Passagiere gezählt. Auf der U2 gibt es keine Zählanlage und demzufolge keine Daten für die Fahrgastampel. | Foto: Dirk Jericho
  • Nicht überall werden Passagiere gezählt. Auf der U2 gibt es keine Zählanlage und demzufolge keine Daten für die Fahrgastampel.
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Die BVG stellt ihre Passagierzähldaten aus den Fahrzeugen erstmals online als Auslastungsinfo bereit. Fahrgäste können so in Corona-Zeiten besser planen und schauen, wann Bahnen und Busse relativ leer sind.

Wer nicht unbedingt muss, meidet wegen möglicher Ansteckungen öffentliche Verkehrsmittel. Nur halb so viele Leute wie vor Corona sind derzeit mit der BVG unterwegs. Für Kunden, die ihre Fahrt vorher planen können, gibt es jetzt die neue BVG-Auslastungs-App. Sie zeigt grafisch die Auslastung in vielen Fahrzeugen der BVG-Flotte für jede Stunde zwischen 6 und 20 Uhr werktags an. Für das Quetsch-Barometer werden die Zähldaten der jeweils vergangenen Wochen aufbereitet und visualisiert. „Je grüner die Farbe für die jeweilige Uhrzeit und Haltestelle, desto leerer sind durchschnittlich die Fahrzeuge“, sagt Timo Kerßenfischer, BVG-Abteilungsleiter für Fahrgastinformation.

Automatische Zählsysteme gibt es bei der BVG schon seit zehn Jahren. Über Sensoren an einigen Fahrzeugen werden Passagiere gezählt. Das ist wichtig für interne Auswertungen und zur Linienplanung. In der Pandemie nutzt die BVG nun die Daten und füttert damit die neue Auslastungs-App. Auf den Linien, die eine Zählanlage haben, kann man so die durchschnittliche Auslastung der Wagen sehen. Die Abstufung der Farben von Grün bis Rot erfolgt in Zehn-Prozent-Schritten. Dunkelrot entspricht einer Auslastung von mehr als 80 Prozent. Am Beispiel eines Gelenkbusses mit einer Maximalkapazität von rund 100 Fahrgästen hieße das: Wenn in den vergangenen Wochen um 10 Uhr an der Haltestelle XY durchschnittlich 20 bis 30 Fahrgäste in den Fahrzeugen gezählt wurden, ist das entsprechende Feld in der App hellgrün.

Durch die Darstellung der Zählwerte der vorangegangenen Wochen werden längerfristige Veränderungen – etwa durch Baustellen – berücksichtigt. Auch kurze Ausschläge, zum Beispiel wenn durch Unfälle plötzlich viele Fahrgäste auf andere Linien ausweichen, werden statistisch eliminiert. Bei den Bussen gibt es Daten auf 59 der insgesamt 150 Buslinien. Wie fast immer sind die Felder pro Haltestelle und Stunde grün. Beim 249-er war während der Artikelrecherche die Auslastung am U-Bahnhof Heidelberger Platz um sieben Uhr mit Gelb angegeben, also mit einer annähernd 50-prozentigen Auslastung. Auch bei den acht aufbereiteten U-Bahnlinien war alles im grünen Bereich. Lediglich die U7 wurde um 16 Uhr an den Bahnhöfen Gneisenaustraße und Hermannplatz mit Gelb angezeigt. Von der U2 gibt es in der App keine Auslastungsinformation, weil auf der Strecke keine Daten erhoben werden. Bei den zehn dargestellten Straßenbahnlinien – es gibt insgesamt 22 – hatte nur die 61 gelbe Felder um 15 Uhr zwischen den Stationen S-Bahnhof Adlershof und Wassermannstraße.

Die grafische Auslastungsinformation gibt es unter go.bvg.de/corona.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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