Keine Autos mehr am Checkpoint
BVV beschließt Teileinziehung der südlichen Friedrichstraße
Das städtebauliche Dialogverfahren für den neuen Erinnerungsort Checkpoint Charlie ist beendet. Nun haben die Bezirksverordneten die Teileinziehung der südlichen Friedrichstraße auf den Weg gebracht.
Der Checkpoint Charlie soll mit mehr Platz, weniger Verkehr und einer Fahrradstraße attraktiver werden. Den ehemaligen Ost-West-Grenzübergang besuchen täglich Tausende Touristen. Was an den Kreuzungen mitunter zu gefährlichen Verkehrssituationen führt. Die Fraktion der Grünen hatte daher bereits im vergangenen Dezember in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) vorgeschlagen, die Friedrichstraße im Bereich des Checkpoint Charlie komplett für Autos zu sperren. Laut Vorschlag soll die autofreie Zone vom Checkpoint Charlie bis zur Schützenstraße führen. Von Kreuzberg aus würde die Friedrichstraße damit ab der Rudi-Dutschke-Straße zur Sackgasse.
Um den Plan umzusetzen, hatten die Grünen ein sogenanntes Teileinziehungsverfahren für die südliche Friedrichstraße beantragt – vom Checkpoint Charlie ab Zimmerstraße bis zur Schützenstraße. Dem Antrag haben die Bezirksverordneten auf ihrer März-Sitzung nun zugestimmt. Leitet das Bezirksamt die Teileinziehung ein, nimmt den Verkehr also aus der Friedrichstraße raus, dürfen private Autos dort nicht mehr fahren. Nur Polizei oder Rettungsfahrzeuge kämen dann noch durch. Ihren Antrag für eine geordnete Verkehrsführung rund um den Checkpoint Charlie begründen die Grünen mit der hohen Besucherzahl von mehr als vier Millionen Menschen jährlich und den Kreuzungen als Unfallschwerpunkte.
Derweil ist das städtebauliche und kulturfachliche Dialogverfahren zum „Bildungs- und Erinnerungsort Checkpoint Charlie“, wie berichtet, seit Anfang des Jahres beendet. Es fand unter der Federführung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung seit Oktober 2022 statt. Nach dem Bebauungsplan ist auf der 1,3 Hektar großen Fläche am Checkpoint Charlie ein Museum des Kalten Krieges, ein öffentlicher Stadtplatz und eine gemischte Bebauung mit rund 300 Wohnungen und Gewerbeflächen vorgesehen. Die Zimmerstraße wird zur Fahrradstraße. Den Bildungs- und Erinnerungsort soll die Stiftung Berliner Mauer betreiben. Die Stiftung ist unter anderem bereits für die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße in Mitte verantwortlich.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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