Baucontainer statt Biergarten
Das Wasserstraßen-Neubauamt saniert im Winter Uferwände am Schiffbauerdamm

Die Uferwand am Schiffbauerdamm wird saniert. | Foto: Dirk Jericho
  • Die Uferwand am Schiffbauerdamm wird saniert.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Ein Bierchen auf der Außenterrasse direkt an der Spree, im Winter wird das am Schiffbauerdamm jedenfalls nichts. Bis 2020 saniert das Wasserstraßen-Neubauamt (WNA) Berlin die maroden Uferwände.

Es ist einer der beliebtesten Plätze für Touristen, um gemütlich am Bahnhof Friedrichstraße ein Bierchen zu trinken oder Berliner Eisbein zu mampfen. Doch die Wirte auf der Restaurantstrecke zwischen Weidendammer Brücke und S-Bahn müssen den Platz räumen. Statt Biergarten ist der Bereich auf dem Bürgersteig zur Spree Baustelle, zumindest im Winter. „In intensiven Abstimmungen mit dem Bezirksamt, den Interessenvertretungen der Fahrgastreedereien und den betroffenen Gastwirten am Schiffbauerdamm haben wir den Bauablauf so geplant, dass Arbeiten mit wesentlichen Einschränkungen des Verkehrsraumes auf der Spree und auf dem Schiffbauerdamm während des Winterhalbjahres stattfinden. Dadurch erstreckt sich die Bauzeit über zwei Winterhalbjahre, so dass die Bauarbeiten erst im April 2020 abgeschlossen werden“ sagt Rolf Dietrich, Chef des Wasserstraßen-Neubauamtes Berlin (WNA). Im Sommer sollen nur Sachen gemacht werden, die nicht alles blockieren. Einschränkungen durch die Bauschiffe wird es für die Gastwirte dennoch geben.

Das WNA Berlin saniert im Auftrag des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Berlin die Uferwände am Schiffbauerdamm zwischen Friedrichstraße und Albrechtstraße. Die Instandsetzung kostet rund 4,7 Millionen Euro. Die Ufermauer am Nordufer ist nicht standsicher. Der 220 Meter lange Abschnitt musste bereits 2006 mit Stahlspundwänden gesichert werden. Taucher hatten damals Bodenausspülungen unter den flach gegründeten Ufermauern entdeckt. Die bis heute sichtbare Stahlspundwand hat bisher ein Einbrechen der Uferwände verhindert.

Bauschiffe liegen seit ein paar Wochen am Schiffbauerdamm. Um das Ufer zu sichern und instandzusetzen, wird eine neue Wandkonstruktion unmittelbar vor die alte Ufermauer gesetzt. Die neue Uferwand besteht aus Stahlbetonfertigteilen, die auf Bohrpfählen gegründet werden. Die Arbeiten werden auch mit Tauchern durchgeführt. Die Uferwand über Wasser, die man sieht, wird mit Natursteinen verblendet. Während der Bauzeit kommt es wegen der Bauschiffe auch zu Einschränkungen der Schifffahrt auf der Spree. Dieser Spreeabschnitt inmitten der City ist während der Sommermonate die „am höchsten verkehrsbelastete Binnenwasserstraße des Bundes deutschlandweit“, sagt WNA-Chef Rolf Dietrich. Dort tuckern die Touridampfer im Sekundentakt. Auch wegen der Spreeschiffe werden die Sanierungsarbeiten in die verkehrsärmeren Wintermonate verlegt. Von November bis zum 31. Mai dürfen nur noch maximal 50 Meter lange und sieben Meter breite Schiffe passieren, hat das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt angeordnet. Größere Kähne müssen die Umfahrung über den Teltowkanal und die Havel nutzen.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.611× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.952× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.586× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.488× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.