Schwebende Sache
FDP will mit fünf Seilbahnen Lücken im ÖPNV schließen
In der Gondel schwebend vom Hansaplatz über den Großen Tiergarten dicht vorbei an der Goldelse zum Potsdamer Platz: Diese von der FDP vorgeschlagene Seilbahn als Lückenschluss im ÖPNV-Netz würde nicht nur die bisherige Fahrzeit mit Bus und Bahn um die Hälfte verkürzen, sondern wäre auch eine Touristenattraktion.
Der Abgeordnete Henner Schmidt (FDP) hat neben dieser Route vier weitere Strecken ausgemacht: vom S-Bahnhof Tempelhof über das Tempelhofer Feld zum Columbiadamm, vom Kurt-Schumacher-Platz zur zukünftigen Urban Tech Republic auf dem ehemaligen Flughafen Tegel, von Tegelort über die Havel zum Rathaus Spandau und vom Rathaus Spandau nach Kladow. Mit Seilbahnen könnten kostengünstig Gewässer und Parks überbrückt werden. Straßenbahn und U-Bahn hingegen sind teure Bauvorhaben mit langen Planungszeiten bis zu neun Jahren. Planung und Bau einer Seilbahn mit ein paar Masten dauert nur ein Jahr, so Schmidt.
Seilbahnen im städtischen Verkehrsnetz gibt es zum Beispiel in Bolivien und Mexiko, London, Barcelona und Köln. Alles nicht mit Berlin zu vergleichen und wie in Köln oder London eher touristische Attraktionen, wiegelt der Grünen-Verkehrsexperte Harald Moritz ab. Er will nicht, dass sich die von seiner Partei geführte Senatsverwaltung für Verkehr verzettelt und jetzt Tram-Planer für Seilbahnprojekte abzieht. Ansonsten fliegen bis auf die AfD-Fraktion, die den FDP-Vorstoß als Czaja-Schaukel verspottet, CDU, Linke und SPD mehr oder weniger auf die Gondelidee. Ich finde, Seilbahnen sind eine attraktive Sache. Frühestens im Mai wird der Verkehrsausschuss den FDP-Antrag weiter diskutieren. Hoffentlich kommt bis zur Berlin-Wahl im Herbst noch richtig Spannung auf die Seile.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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