Tempolimit und Fahrradweg
IG Leipziger Straße macht weiter Druck

von Ulrike Kiefert

Die Interessengemeinschaft (IG) Leipziger Straße hat Senat und Bezirksamt erneut aufgefordert, die Leipziger Straße nicht zu ignorieren. Die Anwohner fordern schon seit Längerem durchgehend Tempo 30, weniger Verkehr und einen geschützten Radweg.

Die IG Leipziger Straße fühlt sich von Senat und Bezirksamt abgehängt. Trotz wiederholter Kritik und Vorschlägen, wie man es aus Sicht der Anwohner besser machen kann. „Besser“ heißt in diesem Fall: weniger Lärm und Abgase. „Wenn Sie Interesse an einer weiterhin tatsächlich bewohnten, bewohnbaren und lebendigen nördlichen und südlichen Friedrichstadt haben, dann können Sie die Leipziger Straße nicht weiter ignorieren“, schreibt die IG an die Senatsverkehrsverwaltung und das Bezirksamt. Und dass sie für Gespräche immer bereit sei.

Was die Anwohner wollen, ist eine Tempo-30-Zone auch zwischen Charlottenstraße und Spittelmarkt. Bislang endet das Tempolimit kurz hinter der Charlottenstraße in Richtung Alexanderplatz, weshalb die Autofahrer ab da wieder aufs Gaspedal drücken. Genau dort wohnen aber die meisten Anwohner, nämlich rund 6500. Außerdem erwarten die Anwohner dringlichst einen geschützten Radweg an der Engstelle in Höhe Charlottenstraße. Tempolimits und das Freihalten der Busspuren sollten konsequent überwacht werden. Zudem vermissen die Anwohner die Verkehrs-Dialog-Displays, die ihnen das Bezirksamt schon vor einem Jahr angekündigt hatte.

Kopfschmerzen bereiten den Anwohnern auch die Pläne des Senats, die Axel-Springer-Straße und die Lindenstraße zugunsten eines Radweges neu aufteilen zu wollen. Das reduziere zwar den Verkehr vor Ort, verlagere ihn aber auf die Leipziger Straße, befürchten Hendrik Blaukat, Verena Unbehaun und Florian Geddert vom IG-Vorstand.

Gleiches würde passieren, wenn die Straße Unter den Linden auf eine Fahrspur pro Richtung verengt wird. Über den Boulevard soll in ein paar Jahren wie berichtet der Radschnellweg von Tiergarten bis Hönow führen. Alles zusammen bedeute für die Anwohner der Leipziger Straße „eine massive Verschlechterung der Lebensbedingungen“ und würde auch „zu Lasten eines gemeinsamen, notwendigen Innenstadtkonzeptes für die südliche und nördliche Friedrichstadt“ gehen. Die IG fordert Bezirk und Senat deshalb auf, nunmehr „gemeinsam aktiv und konkret Maßnahmen zum Gesundheitsschutz der Anwohner zu ergreifen und diese auch dezidiert zu benennen“. Denn bisher seien für die Leipziger Straße keine erkennbaren Maßnahmen seitens der Verwaltung ergriffen worden. Gleichzeitig legen die Anwohner vorsorglich Widerspruch ein gegen die geplanten Maßnahmen für die Straße Unter den Linden, die Axel-Springer-Straße und Lindenstraße.

Zuletzt hatten die engagierten Anwohner mit ihrer Aktion autofreie Sonntage auf der Leipziger Straße auf sich aufmerksam gemacht und schnelles Handeln angemahnt. Mitreden wollen sie auch beim Neubau der Mühlendammbrücke und der Neuen Gertraudenbrücke. Für letztere haben die Anwohner ein eigenes Konzept angekündigt.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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