Nach Anwohnerprotesten: Mittelstreifen der Karl-Marx-Allee bekommt Stellplätze
Mitte. Beim geplanten Umbau der Karl-Marx-Allee sollen jetzt doch Parkplätze auf dem Mittelstreifen eingerichtet werden. Details werden derzeit erarbeitet, wie die Senatsbauverwaltung mitteilt.
Ab 2016 soll die 125 Meter breite Karl-Marx-Allee zwischen Alexanderplatz und Strausberger Platz für rund acht Millionen Euro neu gemacht werden. Die jeweils drei Fahrbahnen bleiben und werden komplett erneuert. Außerdem werden die Gehwege saniert und ein Fahrradstreifen angelegt. Nach bisherigen Plänen sollte der zehn Meter breite Mittelstreifen begrünt werden. 170 der bisher 370 Parkplätze wären dadurch weggefallen. Nach Anwohnerprotesten auf einer ersten Projektvorstellung im September lenkt der Senat jetzt ein.
Wie Petra Rohland, Sprecherin von Bausenator Andreas Geisel (SPD), bestätigt, ist jetzt die Entscheidung gefallen, doch Parkplätze in der Mitte zu bauen. Senatsbaudirektorin Regula Lüscher hat den Kurswechsel bereits abgesegnet. Details wollte Rohland noch nicht nennen, weil derzeit das Straßenprojekt umgeplant wird. Nach Informationen der Berliner Woche soll auf dem Mittelstreifen eine Reihe mit schrägen Stellplätzen entstehen. Das würde den Wegfall der Hälfte der jetzigen Parkplätze bedeuten. Auf die mit farblich abgesetztem Pflaster markierten Flächen kann man von beiden Fahrtrichtungen hineinfahren. Der geplante Grünstreifen in der Mitte wäre bei dieser Variante nicht mehr möglich. Weitere Erläuterungen zum Umbaukonzept will die Senatsbauverwaltung nicht geben, da derzeit neu geplant wird. Den Bürgern soll der neue Entwurf auf einer Informationsveranstaltung vorgestellt werden.
Die BVV hatte im März einen CDU-Antrag für den Erhalt der Parkflächen im Mittelstreifen der Karl-Marx-Allee abgelehnt. Die SPD, eigentlich Partner der CDU in der Zählgemeinschaft, stimmte gegen den Antrag. Linke votierten für den Erhalt der Parkplätze, die Grünen enthielten sich. Die CDU wollte mit dem Antrag zudem, dass der Mittelstreifen gleichzeitig so ausgebaut wird, dass er für Veranstaltungen wie beispielsweise die Fashion Week und Sportveranstaltungen genutzt werden kann. Das ist mit der einreihigen Parkvariante wohl auch vom Tisch.
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