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Neuer CDU-Vorstoß für Bau einer Magnetschwebebahn
CDU-Fraktionschef Dirk Stettner hat eine Pilotstrecke für eine Magnetschwebebahn vorgeschlagen. Diese „Innovation“ will die CDU gern nach Berlin bringen und überrascht mit dem Vorstoß den Koalitionspartner SPD.
„Wir wollen die Schieneninfrastruktur voranbringen: U-Bahnausbau, Straßenbahnausbau“, sagte SPD-Verkehrsexperte Tino Schopf in der rbb-Abendschau und schien verärgert. Doch überraschend kommt die hochschwebende Idee nicht. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner schlug bereits 2020 als CDU-Chef eine Magnetbahn zum BER vor. Und Berlin hatte sogar schon eine Teststrecke: von 1984 bis 1991 zwischen Gleisdreieck und Kemperplatz. Die Anlage wurde dann für den U2-Ausbau demontiert. Wo die etwa fünf Kilometer lange Pilotstrecke für einen neuen Schwebebahnversuch entstehen soll – unklar. Auch die von Stettner genannten Kosten von 80 Millionen Euro und die zwei Jahre Bauzeit bezweifeln Experten. Bahnentwickler Max Bögl, der in der Oberpfalz eine Testrecke für seine Magnetschwebebahn TSB betreibt, gibt Kosten für einen Kilometer Strecke mit 30 bis 50 Millionen Euro an.
Aufgeständerte Züge sind zwar sehr günstig im Vergleich zu megateuren U-Bahn-Röhren, doch der Senat hat für die M-Bahn kein Geld. Stettner will die Millionen aus dem Klima-Sondervermögen nehmen. Dass langfristige Investitionen daraus nicht finanziert werden können, habe das Bundesverfassungsgerichtsurteil gerade gezeigt, warnt Landesrechnungshofpräsidentin Karin Klingen. Für TU-Professor Markus Hecht ist eine Magnetschwebebahn in Berlin „zu teuer, nicht energieeffizient und schwierig bei der Zulassung“. Ich glaube, dass aus den CDU-Träumen nichts wird und sie wie die ÖPNV-Seilbahn-Vorschläge der FDP einfach davonschweben.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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