Nur 65 blinkende Schilder
Nicht in allen Bezirken ermahnen Anzeiger zu schnell fahrende Autofahrer

Dialogdisplays zum Beispiel vor Schulen sollen Autofahrer zum Langsamfahren bewegen. | Foto:  Dirk Jericho
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  • Dialogdisplays zum Beispiel vor Schulen sollen Autofahrer zum Langsamfahren bewegen.
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Seit etwa 15 Jahren gibt es die elektronischen Anzeiger, die Autofahrer darauf hinweisen, wenn sie zu schnell fahren. Nicht jeder Bezirk hat solche Dialogdisplays.

Autofahrer halten sich mehr an Geschwindigkeitsbegrenzungen, wenn ein sogenanntes Dialogdisplay sie mit dem Wort „Bitte langsam“ (Rot) ermahnt und fürs Langsamfahren mit einem freundlichen „Danke“ (Grün) belohnt. Das haben Untersuchungen ergeben. Diese blinkenden Warnschilder stehen häufig vor Fußgängerüberwegen, Schulen, Senioreneinrichtungen oder Kitas und sollen Autofahrer zu mehr Fahrdisziplin erziehen. Dass sie auch bremsen, wenn ein rotes „Langsam“ blinkt, haben Untersuchungen schon vor Jahren gezeigt.

Wie aus der Antwort von Verkehrsstaatssekretär Ingmar Streese auf eine aktuelle Anfrage des Abgeordneten Danny Freymark (CDU) hervorgeht, sind derzeit 65 Dialogdisplays im Einsatz. Und die sind ganz unterschiedlich verteilt. In Reinickendorf stehen 21, in Treptow-Köpenick 17, in Neukölln zehn, in Tempelhof-Schöneberg neun, in Friedrichshain-Kreuzberg sieben und in Mitte nur eins. Pankow, Steglitz-Zehlendorf, Spandau und Charlottenburg-Wilmersdorf haben gar keine Dialogdisplays im Einsatz. Aus Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf hat Streese bei seiner Bezirksabfrage keine Informationen bekommen.

Bisher war es so, dass der Senat die Geräte finanziert und die Bezirke die Folgekosten für die Wartung tragen. Ingmar Streese hatte Anfang des Jahres gesagt, dass von den Bezirken ein Bedarf von 90 Dialogdisplays angemeldet worden sei. In den vergangenen Jahren sind laut Streese keine Geräte zentral für die Bezirke angeschafft worden. Grund dafür seien unter anderem Fragen zur Regelung der Betriebskosten. Manche Geräte sind kaputt und müssen deshalb neu beschafft werden. Es gebe auch negative Erfahrungen, warum manche Bezirke keinen Bedarf mehr an den Anzeigen haben. Es sind auch schon welche gestohlen oder demoliert worden.

Die Straßenämter in den Bezirken Neukölln, Steglitz-Zehlendorf, Friedrichshain-Kreuzberg, Tempelhof-Schöneberg, Charlottenburg-Wilmersdorf und Reinickendorf haben jeweils ein paar neue Displays bestellt. Der Bezirk Neukölln hat mit 16 Anzeigen den größten Bedarf angemeldet. Vor Pankows Schulen wird es auch zukünftig keine Displays geben. „Der Bezirk ist weder personell noch finanziell in der Lage, Dialogdisplays zu beschaffen“, heißt es als Begründung in der Antwort der Verkehrsverwaltung.

Dialogdisplays zum Beispiel vor Schulen sollen Autofahrer zum Langsamfahren bewegen. | Foto:  Dirk Jericho
Dialogdisplays vor Schulen zum Beispiel sollen Autofahrer zum Langsamfahren bewegen.  | Foto: Dirk Jericho
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Dirk Jericho aus Mitte

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