„Rau, aber authentisch“
Philippa Jarkes Stimme bringt künftig Fahrgäste in Bussen und Bahnen der BVG ans Ziel

Die Schauspielerin und Sprecherin Philippa Jarke ist die neue Stimme in Bussen und Bahnen.  | Foto: Oliver Lang
  • Die Schauspielerin und Sprecherin Philippa Jarke ist die neue Stimme in Bussen und Bahnen.
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In den ersten Bussen ist die neue Stimme der Stationsansagen seit dem 13. Dezember zu hören. Die Schauspielerin und Synchronsprecherin Philippa Jarke führt jetzt durch den Verkehr.

Die neue BVG-Stimme dürfte vielen bekannt vorkommen. Die Synchronsprecherin Philippa Jarke hat zahlreiche Dokus gesprochen und Schauspielern wie Ashton Kutcher oder Ben Stiller ihre Stimme gegeben. Philippa Jarke wird in der Synchronkartei auch mit dem Alias Jan-Philipp Jarke geführt; in der Synchonagentur Stimmgerecht steht Transgender in ihrem Profil. Die Stimme wird dort mit mittelkräftig und warm angegeben. BVG-Chefin Eva Kreienkamp nennt sie „etwas rau, aber immer sympathisch und authentisch, so wie Berlin und die BVG“. Der neue Klang und die neue Stimme seien „ebenso unverwechselbar wie das Gelb unserer Fahrzeuge“, sagt Kreienkamp.

In den kommenden Wochen werden die Ansagesysteme der Busse und der Straßenbahnflotte umgestellt. In den U-Bahnen soll Jarke erst im kommenden Jahr zu hören sein, weil die Umstellung technisch etwas aufwendiger sei. Philippa Jarke ist die Stimme für alle Ansagen in Fahrzeugen und Stationen vom Hinweisgong im U-Bahnhof über das Türschließsignal bis hin zur Ansage am Telefon.

Casting mit 1000 Bewerbern

Philippa Jarke hat sich in einem aufwendigen Casting unter 1000 Bewerbern mit ihrer angenehmen Stimme durchgesetzt. An die Sprecher werden hohe Anforderungen gestellt. Die Durchsagen müssen verständlich sein und sich gegen Umgebungsgeräusche und Stimmengewirr durchsetzen. Auf der anderen Seite sollen die Ansagen „weghörbar“ sein, damit sie die nicht stören, die die Ansagen nicht brauchen. An der Stimmenauswahl waren die Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, das Sozialwerk der Hörgeschädigten Berlin und das Hörbehinderten-Beratungs- und Informationszentrum Berlin beteiligt. In über 100 Studiostunden wurden für alle Haltestellen und weitere Ansagen rund 4200 Sprachdateien aufgenommen. Die 45-Jährige überzeugte die Experten „mit ihrer einzigartigen Stimme und als starke Persönlichkeit“, heißt es.

In den neuen Fahrzeugen will die BVG neben den normalen Stationsansagen auch Störungshinweise akustisch ausgeben. Ähnlich wie bei Siri oder Alexa wird dafür ein Sprachsynthesesystem genutzt, auch bekannt als Text-to-speech-System (TTS). Die BVG lässt dafür in einem vom Bundesverkehrsministerium geförderten Projekt Philippa Jarkes Stimme digitalisieren. Hierfür werden einmalig auch alle Haltestellennamen neu aufgenommen. So lernt das TTS-System, wie phonetisch komplizierte Haltestellennamen wie beispielsweise „Bersarinplatz“ korrekt ausgesprochen werden – nämlich mit der richtigen Betonung auf dem A. Störungen oder Fahrplanänderungen können durch das Sprachsystem mit Philippa Jarkes Stimme angesagt werden.

Philippa Jarke ist Synchronregisseurin, Sprecherin, Schauspielerin, Dialogbuchautorin und Filmproduzentin. Sie wurde in Wilmersdorf geboren und absolvierte nach dem Abitur eine Lehre zur Bürokauffrau und danach eine Ausbildung zur Film- und Videoeditorin. Jarke hat an der FR Kommunikation studiert und 2004 eine eigene Filmproduktionsfirma gegründet. Seit 2017 arbeitet Philippa Jarke als freie Synchronregisseurin und Sprecherin. Sie wurde dafür mehrfach ausgezeichnet.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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