Grüner Pfeil für Radfahrer
Pilotprojekt an fünf Kreuzungen

Die Senatsverkehrsverwaltung testet das Rechtsabbiegen auch bei Rot für Radfahrer.

Den grünen Pfeil, den Autofahrer von Ampeln kennen, gibt es jetzt auch auf weißem Grund. Darunter das Wort „nur“ und ein Fahrradpiktogramm. So sieht das um den Fahrradzusatz ergänzte Verkehrszeichen 720 StVO („Grünpfeilschild“) aus, das der Senat an fünf Kreuzungen testet. Bis Januar soll untersucht werden, ob der Grünpfeil für Radfahrer etwas bringt. Zwei der neuen Schilder hängen in Tempelhof-Schöneberg und Lichtenberg, drei in Mitte: Ebertstraße/Hannah-Arendt-Straße/Lennéstraße für die Zufahrt Hannah-Arendt-Straße; Torstraße/Alte Schönhauser Straße-Rosa-Luxemburg-Straße - Schönhauser Allee für die Zufahrten Torstraße vor der Schönhauser Allee sowie Torstraße vor der Rosa-Luxemburg-Straße.

Radfahrer soll attraktiver werden

Der Grünpfeil für Radfahrende erlaubt das Rechtsabbiegen auch bei roter Ampel, allerdings nur nach Anhalten an der Ampel und unter der Bedingung, dass keine Fußgänger behindert werden. Mit dem Grünpfeil will der Senat das „Radfahren attraktiver machen“, wie Staatssekretär Stefan Tidow sagt. Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne) setzt damit ein Projekt aus dem rot-rot-grünen Koalitionsvertrag um. Der Berliner Versuch verläuft parallel und unter den gleichen Rahmenbedingungen wie das Grünpfeil-Projekt der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) in neun weiteren Städten, darunter München, Köln, Stuttgart und Münster.

Um den Effekt im Straßenverkehr zu testen, wurde die Verkehrssituation noch ohne Grünpfeil an den fünf Kreuzungen bereits im August 2018 mittels Kameras untersucht. Ab Mai 2019 folgt erneut mit Kameras die Nachher-Untersuchung mit Grünpfeil. Die Analysen dazu dauern bis Januar 2020. Bisher beruht der Grünpfeil für Radfahrende rechtlich auf der Experimentierklausel laut Straßenverkehrsordnung (StVO). Nach der Auswertung werden die Grünpfeil-Schilder daher wieder demontiert. Für einen dauerhaften Einsatz müsste die Straßenverkehrsordnung geändert werden.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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