Komplettsperrung ab Januar
Roßstraßenbrücke wird abgerissen

Die Roßstraßenbrücke wird ab Januar komplett, auch für Fußgänger, gesperrt. | Foto: Dirk Jericho
4Bilder
  • Die Roßstraßenbrücke wird ab Januar komplett, auch für Fußgänger, gesperrt.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Die Roßstraßenbrücke, die von der Neuen Roßstraße den Spreekanal zur Fischerinsel überquert, wird jetzt wegen denkmalgerechter Komplettsanierung für eineinhalb Jahre gesperrt. Die Arbeiten sollten ursprünglich in diesem Jahr abgeschlossen sein.

Immer wieder gab es teilweise Sperrungen, weil die provisorische Leitungsbrücke für die Zeit der Sanierung errichtet werden musste. Zuletzt hatte die Senatsverkehrsverwaltung den Baustart auf der Roßstraßenbrücke für Frühjahr 2018 verkündet. Per Schreiben vom 9. Dezember wurden die Anwohner nun kurz vor Weihnachten schriftlich darüber informiert, dass die umfangreichen Bauarbeiten am 16. Dezember starten. Ab dann darf über die Brücke kein Verkehr mehr rollen. Da bis Jahresende noch Arbeiten zur Baustelleneinrichtung, Vermessungsarbeiten, Materialuntersuchungen und Beweissicherungen durchgeführt werden müssen, dürfen Fußgänger in dieser Zeit noch auf der westlichen Brückenseite rüber. Ab Januar ist dann alles für alle dicht. Die komplette Sperrung beginnt mit den Abbrucharbeiten im Januar 2020 und soll 1,5 Jahre dauern. Auch Parkplätze fallen während der Baumaßnahme im Bereich der Roßstraßenbrücke weg.

Die Wasserbetriebe hatten schon vor drei Jahren den Düker und teilweise die Uferbefestigung des Spreekanals erneuert. Ein Düker ist eine Druckleitung zur Unterquerung einer Straße, eines Tunnels oder eines Flusses. Für die provisorische Leitungsbrücke wurden schon Ende 2017 zehn Tonnen schwere Absenkgerüste mit Autokränen über den Spreekanal gehoben. Darüber werden alle Leitungen wie zum Beispiel Strom- oder Telefonkabel geführt, damit die Brücke saniert werden kann.

Risse im Mauerwerk

Die komplette Brücke muss saniert werden, weil Ingenieure Längsrisse im Gewölbemauerwerk festgestellt haben. Deshalb soll der Bogen durch eine Lastverteilungsplatte direkt über dem Sandsteingewölbe verstärkt werden. Für die Sanierung kommen Gehweg und Straßenbelag komplett runter; genauso wie die Brückenverstärkung aus Stahlbeton, die Geländer und die Schutzrohre der Versorgungsleitungen. „Die Brückenkonstruktion wird mit einer massiven Stahlbetonplatte und zahlreichen Ankern innerhalb des Natursteinbogens verstärkt“, heißt es. Die Geländer aus Naturstein werden denkmalgerecht instandgesetzt und beim Wiederaufbau mit einer inneren Stahlkonstruktion stabilisiert. Die umfangreichen Risse im Brückenbogen sollen vom Wasser aus verpresst und geschlossen werden. Zum Schluss werden die Gehwege und die Fahrbahn neu gebaut und nach Rückverlegung der Leitungen die provisorische Leitungsbrücke zurückgebaut.

Die heutige Roßstraßenbrücke ist von 1899 bis 1901 als Ziegelgewölbebrücke errichtet worden. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bauwerk schwer beschädigt und vereinfacht wieder aufgebaut. Die Brücke steht unter Denkmalschutz. Auf der Brücke erinnert seit 1998 eine Gedenktafel an die blutigen Kämpfe während der Märzrevolution von 1848. Darauf steht: „Für demokratische Tradition und revolutionären Geist. 1848 Märzrevolution 1998. Hier versperrte am 18. März eine Barrikade den angreifenden Truppen das Überqueren der Rossbrücke. In unmittelbarer Nähe wurde der Student Herrmann von Holzendorf als Gefangener von Soldaten umgebracht.“

Die Baukosten gibt der Senat mit 2,4 Millionen Euro an. Infos unter https://bwurl.de/14o1.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 91× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 44× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 455× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.056× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.