„Rote Engel“ in Bus und Bahn
Seit 15 Jahren helfen VBB-Mitarbeiter Menschen mit Handicap

Menschen mit Handicap, die auf Rollstuhl oder Rollator angewiesen sind oder gehörlos oder blind sind, können seit 15 Jahren den kostenlosen VBB Bus & Bahn-Begleitservice nutzen.

Täglich bringen ausgebildeten Begleiter zwischen 80 und 100 Mal am Tag behinderte Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs ans Ziel. Die rund 70 Mitarbeiter in ihren roten Dienstjacken des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) helfen in ihrer Mobilität eingeschränkten Fahrgästen, blinden Menschen, Rollstuhlfahrern und zunehmend auch Fahrgästen, die sich im Bahn-Dschungel unsicher fühlen, Bus und Bahn sicher zu nutzen. Seit 2008 hat der VBB Bus & Bahn-Begleitservice 200 000 Fahrgäste zu Hause abgeholt und mit Bus, Tram, U- oder S-Bahn ans Ziel – zum Beispiel zum Arzt – gebracht. Die Fahrgäste können den kostenlosen Begleitservice im Internet buchen oder telefonisch bestellen. Sie benötigen nur einen Fahrschein. Der Begleitdienst ist im gesamten Berliner Stadtgebiet (Tarifbereich Berlin AB inklusive Flughafen BER) möglich und wird montags bis sonntags von 7 bis 22 Uhr angeboten. Finanziert werden die Mitarbeiter, die im Dreischichtsystem arbeiten, vor allem über das Arbeitsmarktprogramm „Solidarisches Grundeinkommen (SGE)“ der Senatsarbeitsverwaltung.

Arbeitslose bekommen beim SGE einen sicheren Job und übernehmen Aufgaben in Kitas, Schulen, Kiezen, im Nahverkehr und im sozialen Bereich. In Berlin haben laut Senat derzeit 1000 Langzeitarbeitslose „eine dauerhafte Alternative zum Arbeitslosengeld“, wie es heißt. „Gute Arbeit für Arbeitslose und ein Mehrwert für die Stadtgesellschaft“ lautet das Motto. Auch die Senatsverkehrsverwaltung finanziert das Projekt. Um langfristig unabhängig von befristeten Finanzierungen der Beschäftigten und Sachkosten zu werden, „wird eine dauerhafte Aufnahme des VBB Bus & Bahn-Begleitservice in den Landeshaushalt ab dem Doppelhaushalt 2026/2027 angestrebt“, heißt es in der Erklärung des VBB .

VBB-Chefin Ute Bonde nennt die Begleiter „rote Engel“ und „wird alles daransetzen, dass dieser wertvolle Service auch in Zukunft mit gesicherter Finanzierung angeboten werden kann“, wie sie sagt. Mobilität sei ein Menschenrecht. Der Service ermögliche „für mobilitätseingeschränkte Menschen Wege, die allein unerreichbar wären“. Dass Langzeitarbeitslose den Betroffenen helfen, „steht für gelebte Solidarität in doppelter Hinsicht“, sagt Berlins Arbeits- und Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD). Der VBB Bus & Bahn-Begleitservice sei „ein echter Gewinn für die Stadtgesellschaft, ein unverzichtbarer Beitrag zu barrierefreier Mobilität, zur inklusiven Stadt und für soziale Teilhabe“.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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