Bis April für 29 Euro durch die Stadt
Senat diskutiert über Rabatte für das 49-Euro-Nachfolgeticket
Das im Oktober für die Tarifzonen AB eingeführte 29-Euro-Ticket bleibt bis Ende April. Ursprünglich war das Angebot für Bus und Bahn nur bis Ende Dezember vorgesehen.
„Unser Plan, die Zeit bis zur Einführung des 49-Euro-Deutschlandtickets mit dem etablierten 29-Euro-Abo zu überbrücken, ist im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) akzeptiert worden“, sagt Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch (Grüne). Diese Zustimmung sei aber letztmalig erteilt worden. Die Brandenburger wollten zurück zu einem gemeinsamen Tarifsystem mit Berlin, so die Senatorin.
Das 29-Euro-Ticket soll mit der „bundesweiten Tarifrevolution“, wie Jarasch das bundesweite 49-Euro-Ticket nennt, Ende April enden. Bund und Länder hatten sich auf das dauerhafte Deutschlandticket als Nachfolger des 9-Euro-Tickets, das es als Entlastung in drei Sommermonaten 2022 gab, geeinigt. Ab Mai gilt der neue Fahrschein für monatlich 49 Euro für den Nah- und Regionalverkehr. Jarasch will „das VBB-Tarifsystem auf den 49-Euro-Rahmen anpassen und weitere Vergünstigungen für viele Menschen erreichen, ohne die wichtige Aufgabe des Schienenausbaus zu vernachlässigen“, sagt sie. Ein dauerhaftes 29-Euro-Ticket soll es in Berlin nicht geben, da die Brandenburger keine weiteren Berliner Alleingänge akzeptieren werden.
Für die Grünen ist das günstige „29-Euro-Ticket für alle“ zu teuer. Jarasch schlägt stattdessen Rabattlösungen für das 49-Euro-Ticket vor. Die SPD hingegen will das 29-Euro-Ticket dauerhaft. „In Berlin können Kinder kostenlos mit Bus und Bahn fahren und alle anderen für maximal 29 Euro im Monat“, nannte SPD-Landes- und Fraktionschef Raed Saleh im Tagesspiegel seinen „langfristigen Plan“. Auch das 9-Euro-Sozialticket will die SPD dauerhaft anbieten.
Das Berlin-Ticket S für Sozialhilfeempfänger gibt es ab 1. Januar zum reduzierten Preis von neun Euro. Bisher kostet die Monatskarte für Sozialhilfeempfänger 27,50 Euro. Leistungsempfänger können für das 9-Euro-Ticket ab 23. Dezember die VBB-Kundenkarte Berlin S auf www.vbb-kundenkarte-berlin-s.de beantragen. Als Nachweis braucht man einen neuen Berechtigungsnachweis, den die Jobcenter und Sozialämter in der Regel automatisch als Ersatz für den alten Berlinpass verschicken. Die Sozialbehörde von Senatorin Katja Kipping (Die Linke) warnt aber „wegen des zu erwartenden Andrangs“ bereits vor Verzögerungen. Deshalb werden vom 1. Januar bis 31. März bei Fahrscheinkontrollen auch Berlinpässe oder ein gültiger Leistungsbescheid für das 9-Euro-Sozialticket als Nachweis anerkannt.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.