Robustere Schildkröten
Senat saniert nach Jahren des Verfalls marode Beleuchtung der Kronprinzenbrücke

Die eindrucksvolle Kronprinzenbrücke verbindet das Bettina-von-Arnim-Ufer in Tiergarten mit dem Kapelle-Ufer beziehungsweise Schiffbauerdamm in Mitte. | Foto:  Dirk Jericho
7Bilder
  • Die eindrucksvolle Kronprinzenbrücke verbindet das Bettina-von-Arnim-Ufer in Tiergarten mit dem Kapelle-Ufer beziehungsweise Schiffbauerdamm in Mitte.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Seit vielen Jahren sind die Bodenlampen der extravaganten Designerbrücke im Regierungsviertel kaputt. Vor allem durch Vandalismus werden die Schildkröten, wie Planer die weißen Bodenleuchten auf der Kronprinzenbrücke nennen, immer wieder zerstört. Jetzt lässt der Senat die Beleuchtung erneuern.

Sie ist ein Hingucker und ein Bauwerk mit Symbolkraft: Die extravagante Kronprinzenbrücke im Regierungsviertel war der erste Brückenneubau nach der Wende über die ehemalige Sektorengrenze. Das imposante Bauwerk über der Spree verbindet seit Eröffnung 1996 die Ortsteile Mitte und Tiergarten. Doch schön ist die weiße Konstruktion schon lange nicht mehr. Das Beleuchtungskonzept des spanisch-schweizerischen Architekten Santiago Calatrava war von Anfang an nicht der Berliner Realität gewachsen. Santiago Calatrava hatte mit seiner Lichtbrücke bereits im Jahre 1991 einen internationalen Realisierungswettbewerb zum Wiederaufbau der Kronprinzenbrücke gewonnen.

Die Schildkröten auf der Kronprinzenbrücke werden jetzt saniert. | Foto: Dirk Jericho
  • Die Schildkröten auf der Kronprinzenbrücke werden jetzt saniert.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

In den Bordsteinstufen sind 40 Bodenleuchten eingebaut, die die Senatsplaner wegen ihrer Form Schildkröten nennen. Dazu beleuchten vier hohe und zehn niedrige Beleuchtungsmasten sowie in den Geländern integrierte Lampen die Fahrbahn. Doch durch Vandalismus, aber auch durch Fahrzeuge, die öfter mal die Lampen touchieren, wurden die Schildkröten zerstört, Glasscheiben und Lampen zerbrochen. Um die Verkehrssicherheit trotzdem zu gewährleisten, wurde eine provisorische Fahrbahnbeleuchtung installiert, die an den einstigen Beleuchtungsmasten mit freien Stromkabeln baumelt.

Seit Jahren überlegt der Senat, wie er die filigranen Bodenstrahler schützen kann. Denn nach jeder Reparatur waren die Schildkröten bald wieder mutwillig zerstört. Die Glasbauteile mussten als Einzelanfertigungen immer wieder – verbunden mit hohen Kosten – hergestellt werden. Die Verkehrsverwaltung hat die marode Brückenbeleuchtung dann liegen gelassen.

Die Beleuchtungsmasten sind seit Jahren zerstört.  | Foto: Dirk Jericho
  • Die Beleuchtungsmasten sind seit Jahren zerstört.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Wie die Berliner Woche jetzt erfuhr, gibt es einen neuen Anlauf. Noch in diesem Jahr werde die Beleuchtung der Kronprinzenbrücke repariert, kündigt Sara Lühmann an. Ende des Jahres soll alles fertig sein. „Die Schildkröten und die Stelen werden schrittweise demontiert, aufgearbeitet und wieder auf der Brücke montiert“, sagt die Sprecherin von Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU). Die komplette Beleuchtung wird auf LED umgestellt. Die Sanierung der Beleuchtungsanlagen kostet rund 250 000 Euro. „Geplant ist eine robuste Ausführung“, sagt Lühmann zu den Bodenleuchten. Ein separater Schutz – durch ein Gitter zum Beispiel – ist wegen des architektonischen Gesamtkonzepts der Brücke nicht möglich. Die hässlichen drei Leuchten mit den frei schwebenden Kabeln kommen dann endlich weg.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 642× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 931× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 905× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.271× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.