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Senat will mit neuem System mehr Sicherheit für Fußgänger
„Bei Rot bleibst du stehen, bei Grün darfst du gehen!" Was ist daran so schwer zu verstehen? Trotzdem testet der Senat seit zehn Jahren am Fehrbelliner Platz, wie Ampeln für Fußgänger sicherer gemacht werden können.
An der Testampel befindet sich ein Display zwischen rotem und grünem Männchen und zeigt mit schrumpfenden Zebrastreifen an, wieviel Zeit bleibt, bis Autofahrer Grün haben. Doch obwohl die Testampel Fußgänger verwirrt, will der Senat ab 2024 nach und nach alle rund 2100 Ampelanlagen auf die Countdown-Systeme umstellen. „Wir wollen smarte und intelligente Ampelschaltungen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und Leistungsfähigkeit für alle Verkehrsträger und Pilotprojekte für sogenannte Speedanzeigen für Radfahrerinnen und Radfahrer einführen und Countdown-Anzeigen für Fußgängerinnen und Fußgänger auflegen“, heißt es im schwarz-roten Koalitionsvertrag.
Was ist so smart an Countdown-Ampeln? Für mich ist das ein teures Extra, das die Sicherheit für Fußgänger nicht erhöht und bis zu 60 Millionen Euro kosten könnte. Die Oma mit dem Rollator läuft nicht schneller, wenn der letzte Balken weg ist und die Autos Grün haben. Fahren die dann alle Fußgänger einfach um, die die Räumzeit nicht geschafft haben? Wohl eher nicht. Da werde viel Geld für ein unwichtiges Problem ausgegeben, kritisiert Roland Stimpel, Chef vom Bundesverband FUSS. Die Millionen-Investition sei besser in längere Grünphasen angelegt. Das koste nur „einigen Gehirnschmalz für die Programmierung“. Für Martin Schlegel vom BUND sind Countdown-Ampeln "ärgerliche Geldverschwendung". Er findet, dass die Finanzmittel besser für Zebrastreifen ausgegeben werden sollten.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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