Senat zieht den Stecker: Das Formel-E-Rennen nicht mehr auf die Karl-Marx-Allee

Boliden vorm Balkon. Im Mai 2016 war die Karl-Marx-Allee Rennstrecke der FIA-Formula-E-Meisterschaft. Manche Anwohner freuten sich über ihren exklusiven Logenplatz. | Foto: Dirk Jericho
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Mitte. Die FIA-Formula-E-Meisterschaft kehrt zum ehemaligen Flughafen Tempelhof zurück. Die neue Landesregierung will nicht, dass das Autorennen erneut auf der Karl-Marx-Allee stattfindet.

Quietschende Reifen, surrende Motoren, tagelang gesperrte Straßen: Nach der Premiere im vergangenen Mai wird es kein weiteres Rennen der FIA-Formula-E-Meisterschaft inmitten der City geben. Obwohl die Planungen seit Monaten für die Berliner Megashow der Elektroflitzer in Mitte auf Hochtouren laufen, hat jetzt die neue Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne) den Elektro-Boliden den Stecker gezogen. Zumindest für ein Rennen am Alexanderplatz. Der Berlin ePrix am 10. Juni soll zurück zum ehemaligen Flughafen Tempelhof. Auf dem betonierten Vorfeld waren bereits beim Debüt 2015 die bis zu 230 Kilometer pro Stunde schnellen Elektro-Rennwagen entlang geheizt. Das Rennen musste 2016 ausweichen, weil in den Hangars Flüchtlinge untergebracht sind. Der Senat geht davon aus, dass am Renntag nicht mehr allzu viele Flüchtlinge in den Hangars wohnen und ein Rennen dann möglich ist.

Die Bezirke Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg hatten sich im vergangenen Jahr vehement gegen das Autorennen auf der Karl-Marx-Allee zwischen Alex und Strausberger Platz gewehrt. Doch der damalige rot-schwarze Senat hatte das prestigeträchtige Spektakel gegen den Willen der Bezirksparlamente durchgeboxt. Auch die neue grün-rote Bezirksregierung hat sich im November gegen eine Neuauflage im Juni 2017 auf der Karl-Marx-Allee ausgesprochen, weil „die Einschränkungen für die Anwohner und Verkehrsteilnehmer nicht zumutbar“ sind. Die neue Senatorin sieht das wohl genauso.

Wie Verkehrsstaatssekretär Jens-Holger Kirchner (Grüne) sagte, wurden dem Veranstalter Alternativvorschläge präsentiert. Darunter waren auch der Zentrale Festplatz am Kurt-Schumacher-Damm, das Olympiagelände und die ehemalige Rennstrecke Avus. Derzeit würden mit dem Veranstalter Gespräche geführt. „Wir sind im ständigen Dialog mit den Berliner Behörden, um den finalen Austragungsort des Rennens zu bestimmen“, sagte Sandra Ratsch von der Veranstaltungsagentur Gil und Weingärtner. Der Flughafen Tempelhof biete „interessante Perspektiven, die derzeit noch geprüft werden.“ DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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