Schluss mit Basta-Politik!
Senatorin möchte gesamten Kiez rund um die Friedrichstraße autofrei machen
Wo ihre Vorgängerin und Parteifreundin Regine Günther aufgehört hat, macht die neue Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, Bettina Jarasch (Grüne), weiter. Gegenüber der Berliner Zeitung sagte sie, dass sie einen komplett autofreien Friedrichstraße-Kiez zwischen Leipziger Straße und Unter den Linden will. Auch rund um den Gendarmenmarkt soll nichts mehr fahren.
Wie bei der Sperrung der Friedrichstraße, die vom Senat erst als Verkehrsversuch deklariert wurde und im vergangenen Jahr dann im „Basta! Bleibt so“-Stil dauerhaft für Autos gesperrt wurde, schert sich scheinbar auch Jarasch wenig um die Meinungen und Sorgen der Anrainer. Mal mit den Geschäftsleuten reden? Gemeinsam mit Anwohnern über Konzepte diskutieren? Was ist sinnvoll und was nicht? Das machen die Grünen nicht. „Niemand will, dass dort wieder Autos fahren“, sagt Jarasch. Woher sie diese Gewissheit nimmt, bleibt für mich im Dunkeln.
Der neu gegründete Interessenverbund Gendarmenmarkt/Friedrichstraße, ein Verein der Gewerbetreibenden und Anwohner, fordert von Jarasch eine Beteiligung an den Planungen und ein „vernünftiges und schlüssiges Verkehrs- und Tourismuskonzept“, wie der Chef des Wirtschaftskreises Mitte, Frank Henkel, sagt. Was bedeutet die Abriegelung des gesamten Kiezes für die Läden, Hotels und Restaurants? Was sind intelligente Lösungen, um Dauerstau auf umliegenden Straßen zu verhindern? „Das würden wir gern wissen und wollen, dass hier blinder Aktionismus aufhört“, so Henkel. Die Gewerbetreibenden dürfen sich meiner Meinung nach diese überhebliche Basta-Politik nicht bieten lassen. Bettina Jarasch sollte mit den Betroffenen zusammenarbeiten.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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