Fahrradrouten in Karten-App
Senatsverkehrsverwaltung stellt jetzt Google Daten für Radstrecken zur Verfügung
Berlin ist eine von fünf Städten weltweit, in denen der Kartengigant Google Maps zusätzliche Informationen für Radfahrer zur Routenplanung bereitstellt.
Von mir zu Hause sind es 1,7 Kilometer mit dem Fahrrad bis zum Hauptbahnhof. Die Strecke ist „größtenteils flach“ und ich kann auf 94 Prozent des Weges Fahrradwege und Radfahrstreifen nutzen – oder genauer: 72 Prozent der Strecke sind gekennzeichnete Radfahrstreifen und 22 Prozent eigenständige Fahrradwege. Diese Informationen gibt mir Googles Karten-App. Google Maps sagt auch, wie viel Prozent der Tour auf Neben- und Hauptstraßen verlaufen.
Der Senat stellt diese Geodaten „zur digitalen Radverkehrsführung“ Radrouting-Anbietern zur Verfügung, „damit sie ihr Angebot für Bürgerinnen und Bürger verbessern können“, heißt es aus der Senatsverkehrsverwaltung. Neben dem Ausbau von Radwegen sei „eine gute Radroutenplanung ein wichtiger Hebel, um mehr Menschen zum Umsteigen aufs Fahrrad zu gewinnen“. Neben den Details für Fahrradfahrer gibt es in der Google-Maps-App auch Informationen zu öffentlichen Verkehrsmitteln und Sharinganbietern wie Lime, Voi, Bolt, Tier, Donkey oder Nextbike.
„Die Aufbereitung und Bereitstellung von Geodaten ist ein wichtiger Schritt, um die Angebote für Radfahrende in unserer Stadt zu verbessern“, sagt Meike Niedbal. „Wenn vielgenutzte Routing-Apps neben ÖPNV und Autoverkehr nun auch verstärkt attraktive Routen für den Radverkehr anbieten, passt das sehr gut zu Berlins Plänen, die Hauptstadt Straße für Straße zur Fahrrad-Hauptstadt zu machen“, so die Mobilitätsstaatssekretärin von Senatorin Bettina Jarasch (Grüne).
Kopfsteinpflasterstraßen meiden
Ihre Behörde arbeitet seit Oktober 2022 mit Google Maps für das digitale Radrouting zusammen. Es werden das Fahrradstraßennetz, die Straßenkategorien und perspektivisch auch das Radnetz in die Datensätze implementiert. Berlin ist neben London, New York City, Amsterdam und München eine von weltweit fünf Städten, in denen Google neue Funktionen für Radfahrer in seiner App testet. Dazu gehört die jetzt live geschaltete Anzeige in der Google-Maps-App, auf welchen Radwege-Typen die jeweils vorgeschlagene Route verläuft. Der Routen-Algorithmus soll im Laufe des Jahres weiter verbessert werden, teilt die Verkehrsverwaltung mit. Künftig sollen Strecken, die aus Sicht von Jaraschs Verkehrsexperten „für den Radverkehr nicht komfortabel sind, bei digitalen Routenplanern vermieden werden“, heißt es. Das sind zum Beispiel Kopfsteinpflasterstraßen, über die Radler möglichst nicht geführt werden sollen.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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