Tempo 30 bis Spittelmarkt: BVV will Teststrecke vor den Wohnhochhäusern an der Leipziger Straße
Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat mit den Stimmen der SPD und Linken einen Grünen-Antrag beschlossen, der auch vor den vier Doppelwohnhochhäusern an der Leipziger Straße Tempo 30 fordert.
Damit stellen sich die Verordneten auf die Seite der etwa 6000 Anwohner. Die Interessengemeinschaft Leipziger Straße und der Mieterbeirat wollen eine Verlängerung der Teststrecke bis zum Spittelmarkt.
Wie berichtet, hat Verkehrs- und Umweltsenatorin Regine Günther (parteilos/für die Grünen) am 9. April zwischen Markgrafenstraße und Potsdamer Platz Tempo 30 angeordnet.
Auf diesem knapp 1,2 Kilometer langen Abschnitt der Leipziger Straße wird in den kommenden Monaten untersucht, inwieweit die Luftqualität durch Tempolimits verbessert werden kann. Die Leipziger Straße gehört wie die Potsdamer Straße zu den Verkehrsschneisen, bei denen die Stickoxid-Grenzwerte von 40 Mikrogramm im Jahresdurchschnitt teils drastisch überschritten werden. Im Sommer und Herbst kommen vier weitere Hauptverkehrsadern dazu. Die Experten sprechen von Verstetigung des Verkehrs. Das heißt, die Ampelschaltungen auf den Langsamfahrstrecken werden so programmiert, dass die Autos ohne ständiges Bremsen und Anfahren dahingleiten. Besonders beim Starten werden giftige Abgase ausgeschleudert.
Warum die Testrecke auf der Leipziger Straße ausgerechnet vor den Wohntürmen endet und nicht auch dort Tempo 30 gelten soll, ärgert die Bewohner. Laut BVV-Beschluss soll „die versuchsweise Anordnung von Tempo 30 auf der Leipziger Straße im Osten bis zum Spittelmarkt ausgedehnt werden“. Langsameres Fahren würde auch die Lärmbelastung reduzieren.
Ob der Senat die Tempo-30-Strecke verlängert, ist laut Günthers Sprecher Matthias Tang offen. „Es muss geprüft werden, welche Auswirkungen eine Verlängerung der Strecke auf die Versuchsanordnung hat“, sagt er nur.
Die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus lehnt die Ausweitung von Tempo 30 bis zum Spittelmarkt ab. Ob dadurch die Luft sauberer werde, sei nicht nachgewiesen, sagte der verkehrspolitische Sprecher Oliver Friederici. Das geht auch aus einer Stellungnahme des Bundesverkehrsministeriums hervor. Weil Autofahrer in Tempo-30-Zonen oftmals im zweiten Gang und somit hochtourig fahren, würden mehr Schadstoffe ausgestoßen, heißt es in einer Antwort auf eine Anfrage des CDU-Bundestagsabgeordneten Kai Wegner. Viele Straßenverkehrsbehörden würden aus Luftreinhaltungsgründen nicht Tempo 30 favorisieren.
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