Angst vor Anschlägen: Weihnachtsmarktbetreiber erhöhen Sicherheitsmaßnahmen
Mitte. Jetzt ist der Bezirk wieder Deutschlands größter Weihnachtsmarkt. Zwischen Alex und Potsdamer Platz gibt es neun Weihnachtsmärkte. Nach den Terroranschlägen von Paris sind Betreiber und Polizei in Alarmbereitschaft.
Ob Rummellärm und Adrenalinkicks oder Handwerkskunst und besinnliche Weihnachtsmusik - die Berliner wollen in der Vorweihnachtszeit wieder über einen der zahlreichen Märkte schlendern.
Doch diesmal schwingt die Angst mit. Nach den brutalen Terroranschlägen in Paris bleibt ein mulmiges Gefühl. Die Weihnachtsmärkte mit Tausenden Besuchern könnten von fanatischen Selbstmordattentätern angegriffen werden. Konkrete Hinweise haben die Behörden dafür nicht. Die Bundespolizei patrouilliert seit dem Paris-Massaker mit sichtbaren Maschinenpistolen vor dem Hauptbahnhof und an anderen sensiblen Orten.
Ob die Polizei die Weihnachtsmärkte besonders schützt und mit mehr Beamten unterwegs ist, will die Behörde nicht sagen. „Über Sicherheitsvorkehrungen der Polizei, auch im Hinblick auf die Ausrüstung, äußern wir uns aus ermittlungstaktischen Gründen nicht“, sagt Polizeisprecher Michael Maaß. Für die Sicherheit der Weihnachtsmärkte seien die Betreiber verantwortlich. „Die Polizei hat aber ein besonderes Auge auf die Veranstaltungen“, so Maaß.
In der vergangenen Woche gab es bereits mehrere Bombendrohungen in der Stadt wegen herumstehender Koffer. Helmut Russ, Chef des nobelsten Weihnachtsmarktes auf dem Gendarmenmarkt, will auf jeden Fall das Security-Personal aufstocken. Bisher waren etwa zehn Security-Leute im Einsatz. Der Markt mit hochwertigen Kunsthandwerker-Zelten ist der einzige, den man ohnehin nur an bestimmten Eingängen betreten kann, weil er Eintritt kostet. Die Ordner werden verstärkt Taschen kontrollieren, kündigte der Betreiber an. „Die Gäste sollen sich sicher fühlen“, so Russ.
Auch Charles Blume fährt seine Sicherheitsmaßnahmen hoch und ordert zusätzliches Personal. Der Betreiber des Weihnachtsrummels „Wintertraum am Alexa“ mit lärmenden Fahrgeschäften wie Höllenblitz, Boostermax und der nach eigenen Angaben weltgrößten transportablen Indoor-Achterbahn, will seine Leute noch einmal sensibilisieren. Alle Schausteller würden zudem wegen der aktuellen Situation besonders aufmerksam sein. Die Menschen sind derzeit ohnehin wachsam und rufen die Polizei, wenn sie verdächtige Gegenstände sehen. „Wir gehen jedem Hinweis mit der gebotenen Sorgfalt nach und bewerten jede Lage neu“, so Polizeisprecher Maaß. Alle Informationen zu den Weihnachtsmärkten in Berlin gibt es im Internet: www.weihnachteninberlin.deDJ
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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