Beliebtes Reiseziel bei den Deutschen
Anteil der Touristen aus dem Ausland steigt aber weiter an
Auch wenn die Übernachtungszahlen noch nicht an das Rekordjahr 2019 vor der Corona-Krise heranreichen, bleibt Berlin ein beliebtes Reiseziel für Besucher aus der ganzen Welt.
Trotz Inflation, Energiepreiskrisen und hoher Reisekosten kommen weiter Millionen Touristen in die Stadt. Nach den Zahlen des Landesamts für Statistik Berlin-Brandenburg reisten in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 5,7 Millionen Gäste nach Berlin. Sie brachten es auf rund 13,8 Millionen Übernachtungen in den Hotels der Stadt. Damit sei die Zahl der Übernachtungen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 um 23,9 Prozent, die Gästezahlen um 30,2 Prozent gestiegen, wie Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) und Burkhard Kieker, Chef von Berlins Hauptstadtwerber visitBerlin, erklärten. Hochgerechnet auf das Gesamtjahr dürften die Zahlen allerdings fast genauso ausfallen wie 2022: Im vergangenen Jahr kamen 10,4 Millionen Gäste nach Berlin, die Übernachtungen lagen mit 26,5 Millionen laut Statistikamt noch 25 Prozent unter dem Rekordjahr 2019.
Großbritannien vor USA und Niederlande
Die meisten Gäste kommen nach wie vor aus Deutschland. Allerdings steigt der Anteil der ausländischen Besucher weiter an. Haben 2022 noch 36 Prozent der Übernachtungen Touristen aus dem Ausland gebucht, waren es im ersten Halbjahr 2023 schon 38,8 Prozent. Die meisten internationalen Gäste kommen aus dem Vereinigten Königreich. Die Briten stehen nach Deutschland auf Platz zwei der Länderstatistik. Es folgen die USA und die Niederlande. Auch immer mehr Polen, Italiener, Spanier, Franzosen und Schweizer wollen hierher. Denn Berlin hat viel zu bieten, jede Menge Kulturangebote, Restaurants und ein einzigartiges Party- und Nachtleben. Im internationalen Städteranking der 100 World’s Best Cities 2023 kommt Berlin auf Platz 15.
Für die Zukunft krisenfest
„Der Neustart nach der Pandemie ist gelungen. Die Berliner Wirtschaft ist ein bundesweites Zugpferd“, sagte Giffey bei der Vorstellung der aktuellen Gästezahlen. Viele Branchen würden davon profitieren, wenn Hotels und Restaurants gut besucht sind. „An den aktuellen Zahlen sehen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Mit einem Tourismuskonzept und dem Resilienzprogramm, „das bald an den Start gehen wird“, sollen Unternehmen weiter unterstützt werden, „sich für die Zukunft krisenfest aufzustellen“.
Im Herbst locken besondere Attraktionen Touristen in die Stadt. So ist das geschlossene Kongresszentrum ICC am Funkturm zum Tag des offenen Denkmals am 9. und 10. September erstmals seit Monaten wieder für Berliner und Gäste offen. Unter dem Motto „48 h ICC“ ist ein vielfältiges Rahmenprogramm für Gäste und Vertreter der Veranstaltungsbranche geplant. Wenige Tage später beginnt die erste von insgesamt zwei Ausstellungen, die sich dem norwegischen Künstler Edvard Munch widmen: Die Berlinische Galerie präsentiert vom 15. September bis 22. Januar „Zauber des Nordens: Edvard Munch in Berlin“ und setzt den Schwerpunkt auf Munchs Zeit in Berlin, wo er zwischen 1892 und 1907 immer wieder lebte. Das Museum Barberini in Potsdam konzentriert sich mit „Munch. Lebenslandschaft“ vom 18. November bis 1. April auf Munchs Landschaften und seine Auseinandersetzung mit der Natur.
Vom 6. bis 15. Oktober erstrahlen zum Festival of Lights wieder zahlreiche Gebäude, Wahrzeichen, Monumente und Straßenzüge in bunten Farben. Die von internationalen Lichtkünstlern in Szene gesetzten Gebäude ziehen jedes Jahr viele Touristen aus der ganzen Welt an.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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