Karstadt am Leo soll schließen
Bezirk will um Weddinger Filiale kämpfen

Das bullige Kaufhaus, das zu Ostern immer einen Riesen-Osterhasen auf dem Dach aufbläst, soll schließen. Es ist eines von sechs der insgesamt elf Karstadt-Kaufhof-Häuser in Berlin, die dichtmachen sollen.

Seit 42 Jahren gibt es das Karstadt-Kaufhaus an der Müllerstraße 25 direkt am Leopoldplatz. Mit der Schließung geht eine Ära zu Ende. Insgesamt will die Signa Holding von Milliardär René Benko in Deutschland 62 der 172 Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filialen dichtmachen. Die Corona-Krise hat die angeschlagenen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof in weitere Schieflage gebracht. Ohne die Schließung von mehr als einem Drittel aller Filialen könne man das Unternehmen nicht retten, heißt es. „Dieser Schritt ist ohne Alternative, weil diese Filialen den Gesamtbestand des Unternehmens gefährden", sagte der Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz auf n-tv.

In Berlin sind sechs von elf Warenhäusern betroffen. Das Unternehmen will neben der Weddinger Filiale seine Häuser in Charlottenburg und Tempelhof, die Filiale in den Gropius-Passagen in Neukölln sowie die Galeria Karstadt Kaufhof im Ringcenter sowie im Lindencenter in Lichtenberg schließen. Das komplett umgebaute ehemalige frühere DDR Centrum-Warenhaus am Alex, das 2006 als Galeria Kaufhof eröffnet wurde, soll bleiben.

Die Bezirksverordnetenversammlung hatte sich bereits im Mai Sorgen gemacht, dass der Weddinger Karstadt-Standort auf der Streichliste landet. Die Verordneten hatten einstimmig einen SPD-Antrag beschlossen, sich für das Kaufhaus einzusetzen. Die Politiker befürchten, dass die Schließung den ganzen Kiez nach unten zieht. „Schließlich wäre der Wegfall dieser Filiale nicht nur ein herber Verlust an Einkaufsqualität, er hätte neben wirtschaftlichen auch soziale Konsequenzen – und könnte den ganzen Kiez um den Leopoldplatz in eine soziale Schieflage bringen“, heißt es in einer Presseerklärung der SPD. „Wir fordern das Bezirksamt weiterhin auf, sich auf allen Ebenen für den Erhalt des Warenhauses einzusetzen“, heißt es. „Zusätzlich müssen jetzt Konzepte mit der Wirtschaftsförderung sowie den betreffenden Akteuren vor Ort, wie etwa der Stadtteilvertretung, sowie Vertretern in Senat und Abgeordnetenhaus koordiniert werden, um einen Erhalt von Karstadt am Leopoldplatz zu erreichen – aber auch um für eine Schließung zu planen“. Für Susanne Fischer von der SPD-Fraktion wäre die „Schließung der Filiale am Leopoldplatz für den Wedding und den Bezirk eine Katastrophe“.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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