Großzügig und ohne Zollstock
Bezirke sollen zusätzliche Tische auf Gehwegen genehmigen
Insgesamt sieben Monate mussten Restaurants seit Beginn der Pandemie geschlossen bleiben. Wenn sie möglicherweise zu Ostern wieder öffnen dürfen, sollen die Bezirke zusätzliche Stellflächen im Freien genehmigen und auf Sondernutzungsgebühren verzichten.
Das empfiehlt die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz wie im vergangenen Jahr schon den Bezirken. Entscheiden müssen das aber die Bezirksämter nach Prüfung vor Ort. Mehr Tische dürfen Wirte auf Gehwegen jedoch nur hinstellen, wenn Fußgänger, Kinderwagen und Rollstuhlfahrer weiter problemlos durchkommen.
Die Gastrobranche steht kurz vor dem Kollaps. Wie der Chef des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Berlin (Dehoga), Thomas Lengfelder, sagt, sehen sich nach aktuellen Umfragen 85 Prozent der Gastronomen in ihrer Existenz bedroht. Ein Viertel aller Gastrobetriebe beschäftige sich bereits mit der Schließung des Ladens. Lengfelder ärgert, dass viele Sachen wie zum Beispiel das Vorlegen von Testergebnissen per Handy noch immer nicht geklärt seien. Die Gastrobranche sei sicher und habe bewiesen, dass sie die Hygieneregeln einhält. Lengfelder fordert wie auch der Dehoga-Bundesverband die schnelle Öffnung auch der Innenräume.
Die in Aussicht gestellte Öffnung der Außengastronomie sei keine echte Perspektive, sagt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Laut einer Umfrage hätten 83,2 Prozent der befragten Betriebe gesagt, dass sie allein mit der Außengastronomie nicht wirtschaftlich arbeiten können. Hinzu kommt, dass viele Betriebe gar keinen Außenbereich haben.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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