Das Schloss zum Anfassen: Beim Tastmodell im Lustgarten ist das Humboldt Forum schon fertig

Jetzt mit Schloss: Bildhauer Egbert Broerken hat das Berliner Schloss an das Tastmodell im Lustgarten angebaut. | Foto: Dirk Jericho
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Der Bildhauer Egbert Broerken hat jetzt sein 2011 eingeweihtes Bronzemodell von der Museumsinsel erweitert. Am 20. März wurde es mit Braille-Schrift für Sehbehinderte mit dem angebauten Berliner Schloss enthüllt.

Seit sieben Jahren steht das Tastmodell der Museumsinsel im Lustgarten zwischen der Westseite des Alten Museums und dem Kupfergraben. Für Touristen bietet das Modell im Maßstab 1:450 eine gute Orientierung. Vor allem aber ist es eine unerlässliche Orientierungshilfe für Sehbehinderte. Denn alle Bauwerke, Gewässer und Straßen sind nicht nur in normaler Schrift benannt, sondern auch in der Braille-Schrift zum Ertasten gekennzeichnet. Finanziert wurde das Tastmodell von den Rotary Clubs Berlin-Süd und Berlin-Nord, die das Bronzemodell der Museumsinsel den Staatlichen Museen gestiftet haben.

Der Künstler und Bildhauer Egbert Broerken hat sein Tastmodell mit in seine Werkstatt in der Nähe von Soest in Westfalen mitgenommen und das Stadtrelief erweitert. Über zwei Monate war Broerken damit beschäftigt, das Berliner Schloss zu modellieren und an die Eisenplatte anzubauen.

Rotary Clubs zahlten 25 000 Euro

Die Rotary Clubs als Sponsoren haben insgesamt 25 000 Euro für das Tastmodell lockergemacht. Bislang waren der Berliner Dom, das Bodemuseum, das Pergamonmuseum, das Alte und das Neue Museum, die Alte Nationalgalerie sowie die James-Simon-Galerie dargestellt. Alle Gebäude wurden in 10er Zinn-Bronze gegossen. Sie wird auch Goldbronze genannt, weil das Material durch Anfassen nach einer Weile golden glänzt. Wie Egbert Broerken sagt, war auch das bisherige Modell total abgewetzt und glänzte golden. Damit sich der jetzt angebaute Teil mit dem Berliner Schloss einfügt, wurde in der Gießerei die Patina angepasst. Nur am helleren Betonsockel erkennt man die Erweiterung.

Das neue Tastmodell erstreckt sich jetzt vom Lustgarten bis zum Berliner Dom und vom Bodemuseum bis zur Schleusen- und Rathausbrücke. Es wiegt zirka 700 Kilogramm. Wie Egbert Broerken sagt, ist es mit Spezialverschraubungen vor Diebstahl relativ sicher. Bisher wurde von seinen 150 bronzenen Blinden-Stadtmodellen noch nie eins geklaut, so der Künstler, der seit 30 Jahren Tastmodelle für Blinde und Sehende modelliert.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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