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Debatte über Vier-Tage-Woche nimmt wieder Fahrt auf
Montag bis Donnerstag ackern und dann drei Tage frei. Das ist gut für die Work-Life-Balance. Die Angestellten sind zufriedener und machen seltener krank.
Das hat eine Studie aus Großbritannien belegt. 61 Unternehmen haben dort die Vier-Tage-Woche ein halbes Jahr lang getestet – meist bei vollem Lohnausgleich. Die Fehltage gingen um 63 Prozent zurück und die Produktivität konnte sogar leicht gesteigert werden, weil die Angestellten in der kürzeren Zeit effizienter arbeiteten. 56 Firmen wollen die Vier-Tage-Woche beibehalten.
Auch bei uns fordern die Gewerkschaften, zuletzt die IG Metall, die Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich. Und auch die Chefs wissen, dass man Fachkräfte nur durch attraktive Zeitmodelle hält. Allerdings müssen die Aufgaben auch erledigt werden. Viele Arbeitgeber sind deshalb skeptisch. Die britische Studie habe nur eine begrenzte Aussagekraft, so Martin Schlechter von der Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände. An der Befragung hätten sich vor allem Unternehmen mit Bürojobs beteiligt.
In der Industrie würde das nicht funktionieren, ohne dass die Produktivität leidet. Ich finde, wo es geht, sollte man den Leuten die Vier-Tage-Woche ermöglichen. Statt täglich acht Stunden müssten sie dann zehn Stunden arbeiten. In Belgien gibt es seit November einen Rechtsanspruch auf diese Variante einer Vier-Tage-Woche. Wer will, kann die 40 Stunden in der Woche auch in vier Tagen schrubben. Wer weniger arbeiten will, bekommt auch weniger Gehalt. Moderne Arbeitszeitmodelle sind heute sehr wichtig. Aber immer weniger arbeiten bei vollem Geld, wie es die IG Metall will, könnte die Unternehmen durchaus in Schwierigkeiten bringen.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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