Der Saft kommt von oben: Mitte: Stadtwerke wollen mehr Mieterstrom-Anlagen auf Dächern bauen

Die Chefs der sechs kommunalen Wohnungsbaugesellschaften haben eine Kooperation mit den Berliner Stadtwerken geschlossen und eine Mieterstrom-Plattform gegründet. Beim Termin waren Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen und Energiesenatorin Ramona Pop dabei. Foto: Benjamin Pritzkuleit | Foto: Benjamin Pritzkuleit
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von Dirk Jericho

Die Berliner Stadtwerke wollen mehr Mieterstrom-Anlagen auf die Dächer bringen. Um die Energiewende voranzutreiben und kostengünstigen Ökostrom für die Mieter zu erzeugen, hat das Landesunternehmen eine Kooperation mit den sechs kommunalen Wohnungsbaugesellschaften geschlossen.

Außer auf den Häusern der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) produzieren die kommunalen Stadtwerke in etlichen Einzelprojekten bereits Sonnenstrom für die Mieter der degewo, Gesobau, Gewobag, Howoge sowie Stadt und Land. Mit der jetzt gegründeten Mieterstrom-Plattform soll das Thema Sonnenstrom Fahrt aufnehmen. Denn bisher werden in Berlin lediglich 0,6 Prozent des Stroms auf Dächern produziert. Energiesenatorin Ramona Pop (Grüne) glaubt, dass 25 Prozent möglich wären.

Die Mieterstrom-Plattform der Kommunalen ist die Gründungszelle, jeder Hausbesitzer kann mit einsteigen. Der Strom von den Sonnenkraftwerken soll direkt von den Hausbewohnern verbraucht werden. Wenn 30 Prozent der Mieter sich für den kommunalen Ökostrom vom eigenen Dach entscheiden, rechnen sich die Projekte, sagt Stadtwerke-Sprecher Stephan Natz. Neben dem guten Gefühl, mit dem Saft von oben etwas für die Umwelt zu tun, soll der Sonnenstrom auch etwa zwei Cent billiger sein als der Berlinstrom, den die Stadtwerke als 100 Prozent Ökostrom bereits für knapp 26 Cent anbieten.

Die 2014 als 100-prozentige Tochter der landeseigenen Wasserbetriebe (BWB) gegründete Berliner Stadtwerke GmbH produziert 100 Prozent Ökostrom in Solaranlagen und mit Windrädern im Berliner Umland. Bisher beziehen 5800 Berliner Haushalte den kommunalen Ökostrom. Von den insgesamt erzeugten 24 Megawatt entfallen nur 2,3 auf Mieterstrom-Projekte.

Gemeinsame Teams der sieben Gründer überprüfen jetzt alle Dächer der Wohnungsbaugesellschaften auf solare Eignung. Durch Standardverträge und gemeinsame Vermarktung sollen die Kosten gering gehalten werden. In der Kooperation bauen die Stadtwerke die Sonnenstromkraftwerke auf die Dächer und die kommunalen Wohnungsunternehmen werben bei ihren Mietern für den Ökostrom vom eigenen Dach.

Alle Informationen zum Ökostrom vom eigenen Hausdach unter www.berlinerstadtwerke.de
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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