In der ganzen Welt beliebt
Die Tourismus- und Veranstaltungsbranche hat sich in der Hauptstadt wieder sichtlich erholt
„Neue Normalität im Berlin-Tourismus“ haben die Stadtwerber von visitBerlin ihre Bilanz für 2022 überschrieben. Die Touristen sind zurück. Vor allem im Zentrum ziehen wieder Gruppen mit ratternden Rollkoffern durch die Straßen.
Trotz Megakrisen wie Corona, Krieg und explodierende Energiepreise ist die Lust auf Berlin ungebrochen. Auch wenn in Deutschland jeden Tag über das Berlin-Chaos wie zum Beispiel über die misslungenen Wahlen 2021 gelästert wird, wollen alle hierher. Berlin hat viel zu bieten, jede Menge Kulturangebote, Restaurants und Bars und ein einzigartiges Party- und Nachtleben. Nach den Zahlen des Landesamts für Statistik Berlin-Brandenburg reisten im vergangenen Jahr 10,4 Millionen Gäste nach Berlin. Mit 26,5 Millionen Übernachtungen sind die Zahlen bei 78 Prozent des Niveaus vor der Corona-Pandemie. Die Gästezahlen liegen bei 75 Prozent des Rekordjahres 2019.
„Die Tourismuszahlen zeigen, wo die Reise hingeht, nämlich nach Berlin“, sagt Wirtschaftssenator Stephan Schwarz. Für das „starke Comeback im Tourismus und in der Kongressbranche“ habe auch das Neustartprogramm des Senats mit vielen Fördermaßnahmen gesorgt. „Berlin spielt zusammen mit London, Paris oder New York in der Liga der beliebtesten Städtereisedestinationen“, so Schwarz. Damit das so bleibe, „ist es aber unbedingt notwendig, die Anbindung Berlins an die internationalen Verkehrswege weiter auszubauen. Das gilt sowohl für die Schiene – mit mehr Verbindungen innerhalb von Deutschland und in die europäischen Nachbarländer, insbesondere nach Osteuropa und im Netz der Nachtzüge – als auch für den weiteren Ausbau von Direktverbindungen auf der Lang- und Mittelstrecke vom Flughafen BER“, so der Senator. Wie visitBerlin-Chef Burkhard Kieker sagt, würden sich Pandemie, Krieg und Klimakrise längerfristig auch auf das Reiseverhalten der Berlin-Gäste auswirken. „Nachhaltigkeit spielt eine immer wichtigere Rolle. Die meisten Gäste kommen inzwischen mit der Bahn“.
US-Touristen an der Spitze
62 Prozent der Besucher, die Berlins Kulturszene und Gastronomie erleben wollen, kommen weiterhin aus Deutschland. Bei den Besuchern aus dem Ausland – 2021 lag der Anteil bei 29 Prozent, 2022 bei 38 Prozent – liegen die US-Touristen an der Spitze. Danach folgen Besucher aus Großbritannien, den Niederlanden, Spanien und Frankreich. Auch das wichtige Kongressgeschäft nimmt wieder Fahrt auf, vor allem im Bereich Medizin. Das Geschäft der touristischen Attraktionen sowie der Museen und Gedenkstätten hat sich 2022 stark erholt. Sie verzeichneten rund 80 Prozent der Gästezahlen von 2019. Die Bühnen erreichten sogar ein Besucheraufkommen auf Vor-Corona-Niveau.
Mit zahlreichen Maßnahmen unterstützen die Senatswirtschaftsverwaltung und visitBerlin weiterhin den Neustart der Tourismus- und Veranstaltungsbranche. So warb die internationale Kampagnen „Visit the world of Berlin“ für einen Berlin-Besuch im Sommer. Zum Jahresende folgte eine nationale Winterkampagne, die Lust auf Weihnachtsshopping in Berlin machen sollte. Es gab auch eine europaweite Roadshow mit Veranstaltungen in Paris, Rom, London, Warschau, Amsterdam, Oslo, Barcelona und Madrid sowie Medien- und Influencer-Events in New York City, Los Angeles und Fort Lauderdale.
Die Firma Berlin Tourismus & Kongress GmbH – der offizielle Name von visitBerlin – wurde vor knapp 30 Jahren gegründet und wirbt weltweit für die Marke Berlin. „Die Welt für Berlin begeistern“ ist ihre Mission im Tourismus- und Kongressmarketing. VisitBerlin arbeite mit vielen Partnern in der Stadt zusammen, um neue Vermarktungsideen und stadtverträgliche Tourismusangebote zu entwickeln, wie es heißt. Die Stadtwerber sind auch Reiseveranstalter und Herausgeber des offiziellen Touristentickets, der Berlin WelcomeCard. Das Unternehmen betreibt außerdem die „Berlin Tourist Infos“.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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