Entspanntere Zeiten?
Die Touristenzahlen steigen nur langsam wieder an
Erinnern Sie sich noch an den März? Das ganze Stadtleben heruntergefahren, keine Touristen mehr, menschenleere Straßen, wie man sie nie zuvor gesehen hat. Irgendwie war das Ganze bizarr, aber trotzdem entspannend.
Jetzt wird es wieder voller. Immer mehr Touristen kommen. An Orten wie dem Brandenburger Tor sieht es fast schon wieder so aus wie vor Corona. Die Gästezahlen liegen mit aktuell etwa 400 000 Besuchern im Monat laut der Tourismusgesellschaft Visit Berlin allerdings nur bei einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr. Das ist eine Katastrophe für Tausende Firmen. Das Tourismus- und Gastgewerbe kämpft ums Überleben. Für die Bewohner an den Touri-Meilen bedeutet dieser Sommer jedoch etwas Entspannung. Die meisten werden die lauten Partytouristen kaum vermissen, die seit Jahren vor allem im Zentrum mit nächtelangen Gelagen für Ärger sorgen.
Obwohl es schon wieder richtig rundgeht in der Stadt, sind viele Touristen aus dem Ausland noch gar nicht da. Für Gäste aus internationalen Risikogebieten wie den USA, Russland oder Asien gelten strenge Einreisebeschränkungen. Ich jedenfalls freue mich, dass die Besucherzahlen steigen und Berlin wieder ein bisschen von seinem früheren Partyflair zurückbekommt.
Gute Laune kommt natürlich wegen der Corona-Beschränkungen und zahlreichen Verstöße in Parks, Bars und Kneipen nicht auf. Die volleren Straßen vermitteln mir in diesen schwierigen Zeiten dennoch ein wenig das Gefühl von Normalität. Aber ich wohne auch nicht direkt am „Ballermann Weinbergsweg“, wie die Mitte-CDU die lärmende Partymeile am Rosenthaler Platz nennt. Dass die Anwohner dort strenges Durchgreifen gerade in Pandemiezeiten fordern, kann ich vollends nachvollziehen.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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