Kilowattstunde wird merklich teurer
Energieversorger erhöhen im neuen Jahr Strompreise

Die kommunalen Berliner Stadtwerke, 100-prozentige Tochter der Berliner Wasserbetriebe (BWB), erhöhen zum 1. Januar die Strompreise auf 52,9 Cent pro Kilowattstunde.

Zumindest für die Kunden, die vor einem Jahr das Treueangebot des kommunalen Stromerzeugers nicht angenommen haben. Darin haben die Stadtwerke willigen Kunden eine Preisgarantie über 29,84 Cent pro Kilowattstunde bis 1. Januar 2024 gegeben. Wer das Schreiben Ende 2021 bekommen und wahrgenommen hat, kann sich jetzt freuen. Laut Stadtwerke-Sprecher Stephan Natz sollen das mehr als 11 000 Kunden sein. Das ist etwa ein Drittel der mittlerweile rund 36 000 Stadtwerke-Kunden, die den Ökostrom der 2013 nach Rekommunalisierung der Energieversorgung gegründeten Stadtwerke beziehen.

Die Berliner Stadtwerke erzeugen ausschließlich Ökostrom mit derzeit 16 Windrädern und Solaranalagen auf öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Bezirksämtern und Hochschulen. In dem Erhöhungsschreiben versichern die Stadtwerke ihren Kunden, die zum Beispiel seit 2019 dabei sind und zum 1. Januar 2023 von jetzt 25,91 Cent auf 52,90 Cent hochgestuft werden, dass „unsere Preiserhöhung ausschließlich im notwendigen Rahmen und aufgrund der tatsächlich gestiegenen Kosten“ erfolgt. Natz betont, dass eine Verdoppelung nur ältere Kunden betrifft. Neukunden zahlten schon längere Zeit mehr.

Der Energiekonzern Vattenfall erhöht ebenfalls die Strompreise, allerdings nicht so massiv. Die Schweden haben angekündigt, dass sie für ihre Kunden im Grundversorgungstarif „Berlin Basis Privatstrom“ zum 1. Februar 2023 die Strompreise von 33,12 Cent auf 41,41 Cent pro Kilowattstunde anheben müssen. Für einen Haushalt mit durchschnittlichem Jahresstromverbrauch von 2200 Kilowattstunden entspricht das einer Steigerung von 25 Prozent.

„Als großer Energieversorger profitieren unsere Kunden von der langfristigen Beschaffungsstrategie“, sagt Vattenfall-Sprecher Christian Jekat. Der aktuelle Preis der Berliner Grundversorgung von 33,12 Cent pro Kilowattstunde sei einer der günstigsten im bundesweiten Vergleich gewesen. Aktuell liegt der durchschnittliche Strompreis bundesweit bei 46 Cent. Auch Vattenfall nimmt für Neukunden in bestimmten Tarifen 49 Cent.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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