Flucht als Multimediashow: „Operation Freiheit“ in der Miniaturwelt Little Big City

Einst Staatsfeind Nummer eins: Die Geschichte von Fluchthelfer Burkhart Veigel ist Teil der Berlin-Miniaturwelt. | Foto: Dirk Jericho
  • Einst Staatsfeind Nummer eins: Die Geschichte von Fluchthelfer Burkhart Veigel ist Teil der Berlin-Miniaturwelt.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

In der interaktiven Miniaturstadt Little Big City Berlin, die der Unterhaltungskonzern Merlin Entertainments im vergangenen Sommer im Sockelgebäude des Fernsehturms eröffnet hat, werden jetzt auch spektakuläre Mauerfluchten digital und mit Modellen in Szene gesetzt.

Ab dem 20. März gibt es im Miniberlin das „neue multimediale Erlebnis Operation Freiheit“, wie die Macher der Geschichtsshow mitteilen. Die „bedeutendsten DDR-Fluchtgeschichten“ sollen wieder zum Leben erweckt werden. Die Besucher können die „vier spektakulärsten Fluchten aus der ehemaligen DDR hautnah miterleben“. Es werden die Geschichten von der Vorbereitung bis zur Flucht inszeniert. Zum Beispiel die, wie zwei Familien im selbstgebauten Heißluftballon über die Grenze flogen oder wie ein umgebautes Cabrio zum Fluchtauto wurde.

Burkhart Veigel hat mit gefälschten Pässen und in einem umgebauten Cadillac mehr als 600 Menschen die Flucht in den Westen ermöglicht. Als sieben Zentimeter große Figur ist Veigel seit Eröffnung Teil der Ausstellung. Der Träger des Bundesverdienstkreuzes hat zwar an dem Projekt „Operation Freiheit“ aus Zeitgründen nicht mitgearbeitet, freut sich aber sehr, dass seine Fluchtgeschichte dabei ist. „Bisher waren die Mauergeschichte und die Ost-West-Spannungen in der Ausstellung eher unterrepräsentiert“, so Veigel.

Die Fluchten wurden gemeinsam mit Zeitzeugen und mit originalen Filmaufnahmen digital nachgestellt. Auf ein Modell-Wohnhaus werden zum Beispiel Videobilder projiziert. Dadurch soll ein dreidimensionaler Effekt entstehen, „der den Besuchern das Gefühl vermittelt, Teil einer neu erzeugten Wirklichkeit zu sein“, so die Museumsmacher.

„Es ist unsere bisher aufwendigste Attraktion“, sagt Little-Big-City-Chefin Anja Nitsch. „Wir möchten mit Operation Freiheit diesen mutigen Menschen, die auf so spektakuläre Weise für ihre Freiheit gekämpft haben, ein Denkmal setzten“, so Nitsch. Mit dem Mauerprojekt „Operation Freiheit“ waren 20 Mitarbeiter über sechs Monate lang beschäftigt.

Inszeniert wurde auch die Geschichte der studentischen Fluchthilfegruppe, die 1962 monatelang von Weddinger Seite aus einen 135 Meter langen Tunnel unter den Grenzstreifen an der Bernauer Straße gegraben hatte, durch den insgesamt 29 Menschen die Flucht in den Westen gelang. An den erfolgreichen „Tunnel 29“ und seine Erbauer erinnert seit knapp zehn Jahren eine Bronzetafel am Wohnhaus Schönholzer Straße 7, wo die Flüchtlinge im Keller in den Tunnel stiegen und unter den Stiefeln der Grenzsoldaten in den Westen flüchteten.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 89× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 42× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 453× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.053× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.