Nur noch zwei sind übrig
Gewerkschaft fordert: Senat soll Genehmigung für verkaufsoffene Sonntage zurücknehmen
Ein für alle schwieriges Jahr geht zu Ende und der Dezember wird nicht besser. Wegen hoher Infektionszahlen wurde der Teil-Lockdown bis kurz vor Weihnachten verlängert. Das öffentliche Leben läuft auf Sparflamme.
Und auch die Weihnachtsmärkte machen pandemiebedingt Zwangspause. Die waren der Grund dafür, dass der Senat für den 6. und 20. Dezember zwei Adventssonntage genehmigt hat, an denen die Läden öffnen dürfen. Die Gewerkschaft Verdi fordert jetzt, dass der Senat die Sonntagsöffnungen zurücknehmen soll. Keine Weihnachtsmärkte, keine Sonntagsöffnung – so einfach ist das. Seit Jahren geht Verdi gegen verkaufsoffene Sonntage vor. In Nordrhein-Westfalen hat die Gewerkschaft gerade erfolgreich alle im Advent weggeklagt. Das Argument der NRW-Regierung, damit im Advent die Kundenströme entzerren zu wollen, ließen die Richter nicht gelten. In Berlin hatte das Verwaltungsgericht bereits auf Verdi-Antrag zwei genehmigte Sonntagsöffnungen am 4. Oktober und 8. November gekippt.
Dass der Handel wegen der Corona-Einbußen jeden Verkaufstag zum Überleben braucht, ist für die Gewerkschaft nur vorgeschoben. Jetzt argumentiert Verdi selbst mit Corona und betont den „Gesundheitsschutz von Beschäftigten und Kunden“, so Gewerkschafterin Erika Ritter. Klagen kann Verdi nicht, weil die Fristen verstrichen sind, wie Sprecher Andreas Splanemann sagt. Der Senat wurde aber per Brief aufgefordert, die Genehmigung zurückzuziehen.
Du meine Güte! Lasst uns in dieser traurigen Zeit doch wenigsten die zwei Sonntage! Die Geschäfte haben sichere Hygienekonzepte und halten sich an die im Dezember sogar verschärften Regeln. Mit Abstand und Maske ist ein Ladenbesuch sicherer als jede U-Bahnfahrt.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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