Schlicht unzeitgemäß
Handelsverband fordert Ende der Sonntagsschließung
Die wirtschaftlichen Schäden durch die Pandemie sind gigantisch. Viele Unternehmen – vor allem des Handels und Gastgewerbes – werden die Folgen der Lockdowns nicht überleben.
Über 25 nationale Ketten und Markenläden befinden sich in Insolvenz, etliche Einzelhändler haben aufgegeben. Damit die, die noch um ihre Existenz kämpfen, wieder auf die Beine kommen, fordert der Handelsverband Berlin-Brandenburg die Abschaffung der Sonntagsschließungen. Die Politik „sollte den Mumm haben zu sagen, wir kippen die Sonntagsschließungen, und sei es erst einmal befristet“, sagte Verbandschef Nils Busch-Petersen im Interview mit der Berliner Morgenpost. Er fordert seit Jahren die Abschaffung des Ladenöffnungsgesetzes. Diese Regulierungen sind für ihn „ein Anachronismus im Online-Zeitalter“.
Ja, lasst die Kaufleute doch ihre Waren sonntags verkaufen, wenn sie das wollen. Der Handel braucht jeden Euro Umsatz. Das Argument der Gewerkschaften, die Angestellten vor fieser Sonntagsarbeit zu schützen, kann ich nicht nachvollziehen. Keiner muss sieben Tage durcharbeiten, wenn auch der Sonntag ein Verkaufstag ist. Dann hat er eben an einem anderen Tag frei. Warum müssen Verkäufer vor Sonntagseinsätzen „geschützt“ werden, Kellner aber nicht? Das verstehe, wer will.
Dass die Geschäfte nach der Pandemie sonntags öffnen dürfen, gehöre in eine „Phase der Erholung und Wiederbelebung“, betont Busch-Petersen in der Morgenpost. Über 100.000 Arbeitsplätze und Existenzen stehen in Berlin und Brandenburg auf dem Spiel. Und: Sonntagsöffnungen helfen auch, Kunden-ströme zu entzerren, so Nils Busch-Petersen weiter.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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