Monopoly mit Mietern
Konzern Vonovia will Deutsche Wohnen übernehmen

Geplatzter Mietendeckel, Enteignungsforderungen, Druck auf Wohnungsunternehmen – in der Mieterstadt Berlin sind bezahlbare Mieten und Wohnungsbau großes Thema im Wahlkampf.

Jetzt will Deutschlands Wohnungsriese Vonovia im dritten Versuch den ebenfalls börsennotierten Berliner Konzern Deutsche Wohnen schlucken. Mit 500.000 Wohnungen wäre Vonovia dann Europas größter Konzern für Wohnimmobilien. Der Bochumer Gigant will 18 Milliarden Euro für die Deutsche Wohnen hinlegen und hätte mit 150.000 Wohnungen in Berlin eine große Macht.

Der Deal bringt dem Konzern über 100 Millionen Euro Einsparungen durch gemeinsame Bewirtschaftung. In Berlin verkaufen die Konzernbosse die Fusion im Wahljahr als „Zukunfts- und Sozialpakt Wohnen" mit „konkreten Lösungsansätzen für den angespannten Berliner Mietmarkt“. So sollen die Mieten in den kommenden drei Jahren höchstens ein Prozent jährlich, danach zwei Jahre nur als Inflationsausgleich steigen. Junge Familien sollen zehn Prozent weniger für Neubaumieten zahlen. Zudem bietet der Wohnriese dem Senat 20.000 Wohnungen zum Kauf an.

SPD und CDU jubeln, der Regierende Michael Müller betont die Chance, mit dann etwa 400.000 kommunalen Wohnungen den Mietspiegel besser beeinflussen zu können. Für den Mieterverein ist der „Zukunfts- und Sozialpakt weitgehend heiße Luft“, wie BMV-Chef Rainer Wild sagt. Die 18 Milliarden Euro Übernahmekosten würden Konsequenzen für Investitionen in Bestand und Neubau haben, die zugesagten Kappungen seien normales Mietrecht. Berlin werde für die 20.000 Wohnungen mehr zahlen müssen als Vonovia und letztlich einen Teil der Fusion refinanzieren, so Wild.

Bringt die Megafusion der beiden Dax-Konzerne Vorteile für die Mieter?
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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