Ausgleichsabgabe fließt in Inklusionsförderung
Lageso fördert Beschäftigung von Schwerbehinderten mit 52 Millionen Euro
Das Inklusionsamt im Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) hat im vergangenen Jahr Arbeitgeber und Arbeitnehmer mit 52,1 Millionen Euro unterstützt, um Jobs für schwerbehinderte und gleichgestellte Menschen zu ermöglichen oder zu sichern.
Das Geld stammt aus den Einnahmen aus der Ausgleichsabgabe, wie aus dem Geschäftsbericht des Inklusionsamtes hervorgeht. 2022 hat das Amt rund 57,5 Millionen Euro eingenommen. Private und öffentliche Arbeitgeber, die über mindestens 20 Arbeitsplätze verfügen, sind gesetzlich verpflichtet, fünf Prozent der Belegschaft mit Menschen mit Schwerbehinderung zu besetzen. Wer das nicht macht oder zu wenige Schwerbehinderte einstellt, muss einen finanziellen Ausgleich an das Inklusionsamt zahlen. Für jeden nicht besetzten Arbeitsplatz sind das 140 bis 360 Euro pro Monat.
Das Land Berlin als öffentlicher Arbeitgeber hat die gesetzliche Mindestquote von fünf Prozent 2021 mit über sieben Prozent im Durchschnitt erfüllt. Allerdings haben 30 landeseigene Betriebe die Fünf-Prozent-Marke 2020 und 2021 nicht erreicht, we aus einer SPD-Anfrage von 2022 hervorgeht. Eine Ausgleichsabgabe wegen Nichterfüllung der gesetzlichen Vorgabe mussten unter anderem die Messe Berlin, das Hebbel-Theater, mehrere kommunale Wohnungsbaugesellschaften, die Universität der Künste, die Hochschule für Musik „Hanns Eisler“, die Kunsthochschule Berlin-Weißensee, die Berliner Philharmoniker, die Stiftung Naturschutz Berlin, die Stiftung Stadtmuseum, die Handwerkskammer sowie die Industrie- und Handelskammer (IHK) zahlen.
Lageso-Präsident Alexander Straßmeir appelliert an alle Arbeitgeber, mehr Menschen mit Behinderung einzustellen. „Gerade in Zeiten des Personalmangels sind Arbeitgeber gut beraten, die Möglichkeiten zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderung auszuschöpfen“, sagt er. Das Inklusionsamt berät und unterstützt Arbeitgeber und fördert finanziell die Schaffung von neuen Jobs für Schwerbehinderte.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter https://www.berlin.de/lageso/behinderung/inklusionsamt-arbeit-und-behinderung/.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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