750 Millionen Euro für nachhaltige Projekte
Land Berlin will mit Anleihen in soziale und ökologische Bereiche investieren

Berlin will demnächst eine Anleihe emittieren, um 750 Millionen Euro „für Projekte mit besonderem ökologischen und sozialen Mehrwert“ einzusammeln.

Anleihen sind festverzinsliche Wertpapiere und im Grunde Schuldverschreibungen. Der Staat leiht sich am Kapitalmarkt Geld, das er am Ende der Laufzeit zurückzahlt. Wie hoch die Rendite für Investoren für Berlins erste Öko-Anleihe ist, konnte Frederik Bombosch, Sprecher von Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne), nicht sagen. Auch welche Bank mit der Ausgabe der Papiere beauftragt ist, wird nicht bekanntgegeben. Reine Privatanleger können Anteilsscheine derzeit nicht zeichnen. Später könnte eine Bank, die in die Anleihe investiert hat, Anteile auch an Kleinanleger ausgeben, so Bombosch. Details zur Rendite, also den Zinsen für die Wertpapiere, stehen auch noch nicht fest. Staatsanleihen sind eine konservative Geldanlage mit eher niedrigen Erträgen, gelten aber als sichere Kapitalanlage.

Mit der Öko-Anleihe investieren Anleger gezielt in „Vorhaben aus dem Landeshaushalt, die einen besonderen sozialen oder ökologischen Mehrwert schaffen“, heißt es. Der Senat finanziert damit insgesamt 36 Projekte aus den Haushaltsjahren 2020 bis 2022. Dazu gehören beispielsweise der Ausbau der Elektrobusflotte, das beitragsfreie Mittagessen in den Schulen und das Mischwaldprogramm der Berliner Forsten. Jeweils die Hälfte der Projekte ist dem sozialen beziehungsweise dem ökologischen Bereich zuzuordnen. Das geplante Emissionsvolumen der ersten Nachhaltigkeitsanleihe beläuft sich auf 750 Millionen Euro. „Die neue Nachhaltigkeitsanleihe ist ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einer zukunftsfähigen Finanzpolitik“, sagt Senator Daniel Wesener. „Wir öffnen jetzt auf der Finanzierungsseite unsere Anleihen für Investoren, die besonderen Wert auf Nachhaltigkeit legen. Damit schaffen wir gleichzeitig einen Mehrwert für die Stadt“.

Der Markt für nachhaltige Anleihen ist in den vergangenen Jahren weltweit stark gewachsen. Belief sich das Emissionsvolumen 2019 weltweit noch auf rund 400 Milliarden Dollar, so waren es 2021 bereits rund 1,1 Billionen Dollar.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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