Schulamt wischt durch
Reinigungsfirma wurde wegen Putzärger an 16 Schulen in Mitte gekündigt
Dass das Schulamt sich um den Putzärger in etlichen Schulen kümmert, versichert Schulstadtrat Carsten Spallek (CDU) in seinem Newsletter und kündigt der betreffenden Firma.
„Die in Teilen mangelhafte Reinigung der Schulen wird ernst genommen“, so der Stadtrat. Mit einer Firma habe es seit Längerem Probleme mit „unzureichenden Leistungen“ gegeben. Diese konnten „trotz intensiver Bemühungen beider Vertragspartner nicht entscheidend verbessert werden“, schreibt Spallek. Grund hierfür seien „unüberwindbare firmeninterne Probleme“. Jetzt zieht das Schulamt die Reißleine. Der Reinigungsvertrag mit der betroffenen Firma wird im gegenseitigen Einvernehmen beendet, so Spallek. Betroffen sind 16 Schulen in Moabit und Mitte. Ärger mit den Putzkommandos gibt es zu Beispiel in der Charlotte-Pfeffer-Schule, der City-Grundschule, der GutsMuths-Grundschule, im Max-Planck-Gymnasium, in der Kastanienbaum-Grundschule, der Grundschule am Koppenplatz mit ihren Filialen und in der Grundschule am Arkonaplatz.
Das Putzgeschäft der Gebäudereiniger ist knallhart. Bei den Ausschreibungen für Schulen bewerben sich jährlich Dutzende Firmen. „Die billigste macht das Rennen“, sagt Andreas Gohr. Der Hausmeister der Koppenplatz-Schule hat seit Jahren mit den Problemen zu kämpfen. „Die schieben den Dreck von links nach rechts.“ Lediglich die Vorarbeiter seien Fachkräfte. Die, die den Wischlappen schwingen, könnten meistens nicht das Leistungsverzeichnes lesen.
Der Job ist auch nicht besonders motivierend. Die Putzkommandos kommen oft spätabends, wenn die letzten Nutzer raus sind. Die Sporthalle in der Koppenplatz-Schule ist zum Beispiel 365 Tage im Jahr belegt, oft bis nach 22 Uhr. „Wir haben Licht und warmes Wasser“, wundert sich Gohr, warum morgens alles dreckig ist.
Schulstadtrat Carsten Spallek sucht jetzt eine neue Firma, die in den betroffenen Einrichtungen durchwischt. Die Ausschreibung werde demnächst veröffentlicht. Die gefeuerte Reinigungsfirma macht den Job bis dahin weiter. Voraussichtlich im März oder April sollen dann neue Besen besser kehren. Viele kleine Putzfirmen hoffen auf die Aufträge. Wenn sie den Zuschlag bekommen, sind um die 20 Einrichtungen im Paket. Das scheine allerdings manche zu überfordern. Hausmeister Andreas Gohr hofft, dass sich die Situation endlich verbessert.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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