Rücktritt wegen Mobbing: Nikolaiviertel-Verein wählt neuen Vorstand

Im Nikolaiviertel gibt es seit Jahresanfang zwei Vereine. | Foto: Dirk Jericho
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Martina Sprockhoff hat nach fast sieben Jahren ihr Amt als Vorsitzende des Nikolaiviertel e.V. niedergelegt. Neuer Vorsitzender ist Thomas Lünser, Inhaber des Flaggenhauses am Alex im Nikolaiviertel.

„Das letzte Jahr hat mich durch interne Streitigkeiten und Mobbing neu gebildeter Vereine leider so viel Kraft gekostet, dass ich mich bei den Neuwahlen nicht mehr aufstellen konnte“, schreibt Sprockhoff auf ihrer Facebookseite und bedankt sich in einem Abschiedsstatement bei langjährigen Mitstreitern und Politikern, die sich für das Nikolaiviertel starkgemacht haben.

Im Kiez gibt es seit Längerem Stress, weil einige Geschäftsleute und Anwohner mit der Arbeit des Nikolaiviertel-Vereins und seiner Informationspolitik unzufrieden waren. Vor allem bei den Diskussionen um die mittlerweile beschlossene Erhaltungssatzung gab es unterschiedliche Auffassungen. Während der Nikolaiviertel-Verein für die Erhaltungssatzung war, forderte die neu gegründete Interessengemeinschaft Nikolaiviertel (IG) mehr Mitspracherecht und öffentliche Beteiligung. Weil einigen IG-Mitgliedern die beantragte Mitgliedschaft im alten Nikolaiviertel-Verein verwehrt blieb, gründeten die Neuen Anfang des Jahres mit der Interessengemeinschaft Nikolaiviertel e.V. einen eigenen Verein. Der Verein versteht sich als Interessenvertreter „aller im Nikolaiviertel“, wie die Vorsitzende und Chefin vom Brauhaus Georgbräu, Annett Kaßan, immer wieder betont. Der Slogan im Schriftlogo: Wir sind das Nikolaiviertel. Die Interessengemeinschaft Nikolaiviertel will „Ansprechpartner und Bindeglied zwischen den Anwohnern, Gewerbetreibenden, Vermietern, Behörden und sonstigen Institutionen“ sein. Alle Vereinssitzungen sind für jedermann offen. Die Interessengemeinschaft informiert regelmäßig alle Anrainer über aktuelle Entwicklungen, Events und Themen im Nikolaiviertel. „Unsere wichtigste Aufgabe sehen wir darin, die Kommunikation untereinander zu fördern und damit alle in die Entwicklung des Nikolaiviertels einzubinden“, heißt es.

Soeben ist die erste Ausgabe eines eigenen Faltblattes über aktuelle Entwicklungen im Nikolaiviertel mit Geschichten und Terminen erschienen. Das neue Blättchen mit dem Titel „Nikolaiviertel aktuell“ haben die Macher mit dem reißerischen Spruch „Einmarsch im Stadtzentrum? NVA ist da...“ überschrieben, um Aufmerksamkeit zu erregen.

Den SPD-Bezirksverordneten und Fraktionsvize Stefan Draeger bringt das militante Wortspiel mit Einmarsch und NVA (NVA ist die Abkürzung für die Nationale Volksarmee in der DDR) auf die Palme. „Die Formulierung ,Einmarsch im Stadtzentrum? NVA ist da...´ ist völlig daneben und geschichtsvergessen. Der Flyer hat auch im Viertel für erhebliche Verärgerung bei Anwohnern und Gewerbetreibenden geführt“, sagt Draeger, der Ehrenmitglied im alten Nikolaiviertel-Verein ist und kein gutes Wörtchen für die Konkurrenz übrig hat.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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