Vorsicht bei Ferienjobs: Was Schüler und Studenten beachten müssen

Für die Landwirtschaft gelten bei Ferienjobs Sonderregeln: Jugendliche über 16 Jahren dürfen in der Erntezeit bis zu neun Stunden täglich und bis zu 85 Stunden in der Doppelwoche im Einsatz sein. | Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Magazin
  • Für die Landwirtschaft gelten bei Ferienjobs Sonderregeln: Jugendliche über 16 Jahren dürfen in der Erntezeit bis zu neun Stunden täglich und bis zu 85 Stunden in der Doppelwoche im Einsatz sein.
  • Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Magazin
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Am schönsten ist es im Urlaub oder im Freibad. Aber viele Schüler und Studenten nutzen die Sommerferien, um Geld zu verdienen. Damit die Rechnung am Ende aufgeht, müssen dabei Regeln zu Sozialabgaben und Steuern beachtet werden.

Schnell können Nachteile entstehen, die den Verdienst schmälern – zum Beispiel, wenn die Grenzen für Beschäftigungsdauer oder Verdiensthöhe nicht eingehalten werden, erklärt die Bundessteuerberaterkammer. Als Ferienjobs gelten nur solche Beschäftigungen, die von Anfang an zeitlich begrenzt sind. Deshalb muss im Arbeitsvertrag die Tätigkeit auf maximal drei Monate oder 70 Arbeitstage pro Jahr festgelegt werden. Nur dann ist der Ferienjob, unabhängig von der wöchentlichen Arbeitszeit oder der Höhe des Lohns, sozialversicherungsfrei.

Mindestens 13-Jährigen ist es lediglich gestattet, maximal zwei Stunden täglich leichte Tätigkeiten auszuüben, dazu zählen Zeitungen oder Werbezettel zu verteilen, aber auch Babysitting oder Nachhilfeunterricht zu geben. Erst 15- bis 17-jährige Schüler dürfen bis zu acht Stunden täglich arbeiten, und das nur im Zeitraum von 6 bis 20 Uhr und nicht an Sonnabenden, Sonn- und Feiertagen. Außerdem gilt für schulpflichtige Jugendliche, dass die Beschäftigungsdauer 20 Arbeitstage pro Kalenderjahr nicht überschreiten darf.

Für nicht mehr schulpflichtige Jugendliche gilt dasselbe wie für über 18-Jährige: Der Ferienjob ist bei einer Tätigkeit von maximal zwei Monaten oder 50 Arbeitstagen sozialabgabenfrei. Studenten dürfen also während der Semesterferien auch über die während des Semesters gültige 20-Wochenstunden-Grenze hinaus jobben. Übrigens haben Ferienjobber ab ihrem 18. Geburtstag auch Anspruch auf den Mindestlohn von derzeit 8,84 Euro pro Stunde.

Grundsätzlich dürfen Studenten aber nicht mehr als 20 Stunden pro Woche jobben. Der gesetzliche Hintergrund lautet, dass Studenten während des Semesters genügend Zeit für ihr Studium bleiben müsse. Sozialversicherungsrechtlich ist also nur derjenige ein Student, dessen wöchentliche Arbeitszeit diese Stundenzahl nicht überschreitet. Wird die Beschäftigung überwiegend am Wochenende oder in den Abendstunden ausgeübt, darf diese Grenze aber auch überschritten werden.

Anders als Bafög-Zahlungen wird Kindergeld, das Eltern für ihren Nachwuchs bekommen, nicht durch Einkünfte aus Ferienjobs gefährdet. Wer aber bereits eine Berufsausbildung oder ein Studium abgeschlossen hat, gefährdet den Bezug von Kindergeld nur dann nicht, wenn es sich um eine kurzfristige oder geringfügige Beschäftigung bei Einhaltung der wöchentlichen Arbeitszeit handelt.

Arbeitgeber sind über die Regelungen zu den Ferien- und Studentenjob meist bestens informiert. Sie müssen auch die Einkünfte dieser Beschäftigten versteuern, entweder über die elektronische Lohnsteuerkarte oder pauschal mit rund 30 Prozent. Zudem muss der Arbeitgeber kurzfristig Beschäftigte bei der Minijobzentrale an- und abmelden. Werden die hier oben genannten Beschäftigungsbedingungen nicht eingehalten, muss der Arbeitgeber den Beschäftigten auch bei der Sozialversicherung anmelden und Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung abführen. mag/FL

Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 550× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 838× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 815× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.193× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.