"Wir haben Hunderte Anfragen"
"Alboingärten" werden zum Jahresende bezugsfertig

Auf der Baustelle: Thomas Wesche (l.) mit Susanne Baier und Kurt Gahleitner von der Awo pro:mensch GmbH.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Zwischen dem Natur-Park Schöneberger Südgelände und dem historischen Alboinplatz wachsen die „Alboingärten“ in die Höhe. Über 400 Mietwohnungen, eine Kita und therapeutische Wohnplätze machen das neue Stadtquartier aus. Ende des Jahres wird es bezugsfertig sein.

Drei Monate wird es noch dauern, bis die ersten der 432 Wohnungen schlüsselfertig sind. Gut 20 Prozent sind aber jetzt schon vermietet, zumindest auf dem Papier. „Der Bedarf an bezahlbaren Wohnungen ist groß“, sagt Thomas Wesche. „Wir haben Hunderte von Anfragen.“ Wesche muss es wissen. Er ist der Regionalbereichsleiter von Vonovia für Berlin Mitte. Und da gehört für das Wohnungsunternehmen auch Schöneberg dazu. Als Bauherrin zieht Vonovia dort gerade die „Alboingärten“ am Ende der Eythstraße hoch. Es ist eine ruhige Gegend mit wenig Verkehr. An der Eythstraße 1 wendet der Bus. Und gegenüber vom neuen Stadtquartier zwitschern die Vögel im Natur-Park Schöneberger Südgelände.

Wohnungen für jeden Geldbeutel

Attraktiv dürfte das Quartier für viele Berliner aber nicht nur wegen seiner Lage sein. 99 Wohnungen sind gefördert, also mit einem Wohnberechtigungsschein (WBS) zu haben. Die Wohnungsgrößen variieren von der Ein-Zimmer-Wohnung mit Balkon bis zur Dachgeschosswohnung mit Terrasse. „Ideal also für Familien, Paare und Singles“, so Thomas Wesche. Dazu wird es im neuen Stadtquartier drei Fahrradparkhäuser mit je einer Ladestation für E-Bikes geben. Für junge Eltern öffnet eine Kita im Quartier. 60 Kinder werden dort betreut, ursprünglich sollte es nur 30 Plätze geben, aber beim Bauen wurde aufgestockt. Träger ist die Awo pro:mensch GmbH, die berlinweit mehr als 1000 Kitaplätze betreibt. Die Awo hat außerdem im Stadtquartier 15 Wohnungen für psychisch Kranke angemietet – für die temporäre Unterbringung. Der Bedarf an Wohnungen für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen wachse stetig, sagt Susanne Baier, Bereichsleiterin Integration bei der Awo pro:mensch. Mehr als 21 000 Berliner (ohne Obdachlose) hätten speziellen Wohnraumbedarf. „Geplant ist, dass wir in den Alboingärten auch Angebote für ein nachbarschaftliches Miteinander anbieten“, so Baier.

Boule im Innenhof

Genügend Platz bieten dafür auch die Innenhöfe der Wohnhäuser mit ihren insgesamt 19 Aufgängen. Die nämlich werden für ganz unterschiedliche Altersgruppen hergerichtet: ein Spielhof mit Kletterburg und Rollerbahn für Kids, ein Parcours-Hof für Teenager, eine Boulebahn für Erwachsene und ein Pergola-Hof mit Sitzbänken für alle. Das gesamte Areal ist verkehrsberuhigt, Anwohner kommen mit dem Auto von der Bessemerstraße aus auf die Parkplätze oder in die Tiefgarage des Quartiers. Für Wärme und Strom sorgen ein eigenes Blockheizkraftwerk und Photovoltaik auf den Dächern.

In die „Alboingärten“ investiert der private Wohnungskonzern rund 150 Millionen Euro. Davon sind 115 Millionen reine Baukosten. Baubeginn war im Oktober 2019. Vonovia hatte zusammen mit Deutsche Wohnen einen sogenannten Zukunfts- und Sozialpakt Wohnen mit dem Land Berlin abgeschlossen. Der Pakt sieht unter anderem begrenzte Mietsteigerungen bis 2026 und den Wohnungsneubau für junge Familien vor.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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