Innovativ und nachhaltig
Am Südkreuz entsteht Deutschlands größtes Holz-Hybrid-Projekt
Bäume aus Holz, errichtet in verschiedenen Höhen, mit Aufenthaltsplätzen in den „Kronen“, verbunden durch Laufstege, führen zu den einzelnen Büroetagen. Sie stehen auf einer 70 mal 70 Meter großen Fläche. Dieses Atrium ist das Herzstück des Gebäudekomplexes "Edge Südkreuz Berlin" und bisher nur als Visualisierung zu sehen. Im September soll es weitgehend fertiggestellt sein.
"Edge Südkreuz" ist das größte Holz-Hybrid-Projekt in Deutschland und das erste in Berlin. Unter der Federführung der Zech Bau SE Niederlassung Berlin entstehen zwei Baukörper mit rund 32 000 Quadratmetern Geschossfläche. Der Energieversorger Vattenfall wird das Ensemble als neue Deutschlandzentrale nutzen.
Weniger Gewicht, schneller gebaut
Das Besondere am Projekt: Das klassischen Baumaterial Beton wird mit Holz kombiniert. „Bei der Herstellung des Rohbaus können so 80 Prozent an CO2-Emmissionen reduziert werden“, erläutert Andreas Schimmelpfennig, Geschäftsführer von Cree by Zech, dem Anbieter der innovativen Holz-Hybrid-Technologie. Über der Tiefgarage mit 300 Plätzen, traditionell aus Stahlbeton, werden alle oberirdischen Geschosse mit Holz-Beton-Modulen errichtet. Das bedeutet auch eine 50-prozentige Gewichtseinsparung, und es kann schnell gebaut werden. Allerdings ergibt sich ein höherer Planungsaufwand, alle Bauteile müssten auf 0,5 Zentimeter genau passen. Verwendet wird Fichtenholz.
Die Holz-Beton-Kombi stehe einem Massivbau in nichts nach, so Schimmelpfennig. Ein weiterer Vorteil in Sachen Nachhaltigkeit: „Wenn in 20 Jahren die Fassade erneuert werden muss, kann sie einfach abgeschraubt und eine neue angebracht werden.“
Nistplätze für Mauersegler
Die Innenräume werden mehrere Nutzungsmöglichkeiten bieten. „Je nach Bedarf können sie variabel gestaltet werden“, erklärt Ingo Hiller, Gesamtprojektleiter bei Zech. Dreifachfenster schirmen die Räume effektiv gegen Lärm ab. Und durch die Holz-Hybrid-Bauweise wird ein dauerhaft gesundes Raumklima geschaffen. Aber nicht nur den Menschen soll es gut gehen: An der Außenfassade entstehen Nistplätze für Mauersegler.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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