Baustopp für Grünzug

Schöneberg. Der Bau des Grünzugs „Wannseebahngraben“ auf der „Potsdamer Stammbahn“-Trasse wird gestoppt.

Die Senatsverwaltung hat den Bezirk aufgefordert, vorerst keine Bauaufträge für den geplanten Multifunktionsweg zu erteilen. Die Landesregierung prüfe, ob wegen der starken Bevölkerungszunahme in Berlin das Gelände auf Höhe der Crellestraße zur Entlastung der S-Bahn gebraucht wird, heißt es. Baustadtrat Daniel Krüger (CDU) hat die Aufforderung der Senatsverwaltung bestätigt. Vom Senat werde es 2016 keine Finanzierung mehr geben, so Krüger. Aufgabe des Bezirksamts sei es nun, die verbindlichen Vereinbarungen mit Planungsbüros abzuwickeln.

Gisbert Gahler vom Berliner Regionalbüro der DB Mobility Logistics AG teilte hingegen mit, der Wiederaufbau der Stammbahn sei in der mittelfristigen Planung des Landes Berlin nicht berücksichtigt. Einer befristeten Nutzung des Bahngeländes, beispeilweise als Radweg stehe, nichts im Weg. Der Bezirk hat mit der Bahn Überlassungsverträge bis 2028 geschlossen. Ähnlich äußerte sich Bausenator Andreas Geisel (SPD).

Es sei aber klar, dass in zehn bis 20 Jahren eine zusätzliche Verbindung nach Potsdam nötig wird. Daher prüfe der Senat gleichzeitig die Machbarkeit des geplanten Fahrradschnellwegs auf der Bahntrasse bis nach Zehlendorf.

Stadtentwicklungsstadträtin Sibyll Klotz (Bündnis 90/Grüne) wollte sich vor den Beratungen im Bezirksamt am 10. November nicht äußern, nur so viel: „Die beiden zuständigen Bereiche stimmen sich auf der Arbeitsebene miteinander ab und klären, ob die Schleife noch zugebunden werden kann.“ Nachträglich bereitgestellte Finanzmittel und eine „zügige bauliche Umsetzung“ fordert die SPD – sollte es keinen Zugverkehr auf der Trasse geben. Andernfalls „geht auch für uns natürlich dieses übergeordnete Interesse vor“, so ihr stadtentwicklungspolitische Sprecher, Christoph Götz.

Götz warnte eine Anwohnerinitiative und einen Umweltschutzverband, den Stillstand für weitere Verfahren der Bürgerbeteiligung und Planungsänderungen zu nutzen. „Das Projektpaket wird nicht wieder aufgeschnürt.“ KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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