Eine echte Herausforderung
Bei der Sanierung des Rathauses Schöneberg läuft derzeit alles nach Plan

Franz-Wilhelm Garske hat alles im Griff. | Foto: KEN
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Wer zurzeit im Rathaus Schöneberg unterwegs ist, trifft auf Bauarbeiter und Handwerker, Bautüren, Gerüste und mit Plastikfolie überzogene Wände. Seit 2013 wird das Haus saniert.

Der erste Bauabschnitt wird bis Februar 2019 abgeschlossen sein. Franz-Wilhelm Garske hat die Sache im Griff. Der Leiter der bezirklichen Gebäudebewirtschaftung (Facility Management) hat die Sanierung geradezu generalstabsmäßig vorbereitet. Muss er auch bei 125 beteiligten Firmen. Bei Lech Adamczyk, Projektleiter für das Vorhaben „Umbau und Sanierung des Rathauses Schöneberg“ laufen alle Fäden zusammen.

Mit dem Ergebnis, dass alle „Projektziele“ im Februar 2019 erreicht sein werden. „Wir wollen das Rathaus nicht verschönern“, verdeutlicht Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD). „Wir wollen es vergrößern und sicherer machen.“

Hier arbeiten 640 Menschen. Es gibt rund 470 Büros. Annähernd 268 Büroräume sollen noch saniert werden. Darüber hinaus wird es 30 neue Büros geben. Die Bauarbeiten finden bei laufendem Verwaltungsbetrieb statt. Das bedeutet für die Mitarbeiter seit 2013 ein ständiges Umziehen.

Dafür haben Franz-Wilhelm Garske und sein Team eine „Zielplanung“ erarbeitet. Sie enthält verschiedene „Masterpläne“: für den Brandschutz, für die Barrierefreiheit, für die Elektrotechnik oder für die Teeküchen einzelner Fachbereiche.

Im Laufe der Zeit seien neue Wünsche aufgekommen, sagt Franz-Wilhelm Garske und nennt als Beispiel die Tontechnik im Veranstaltungssaal. „Wir wollen ein Veranstaltungsrathaus sein“, erklärt Bürgermeisterin Schöttler. „Ein Mini-ICC, in dem sich gleichzeitig bis zu 1500 Menschen aufhalten können“, ergänzt Franz-Wilhelm Garske.

Eine Besonderheit sind die Mängel beim Brandschutz. Es gibt keine Brandmauern und keine Brandabschnitten. Zum Teil fehlen die heute vorgeschriebenen zwei Fluchtwege. Deshalb muss überall ein intelligenter Brandschutz eingebaut werden: Rauchmelder, Sprinkler, ein automatisches Brandmeldesystem, weitere Treppenhäuser als zweite Fluchtwege.

Dann ist da die Elektroinstallation. Sie ist bis zu 100 Jahre alt. Uralt sind auch die Trinkwasserleitungen, möglicher Tummelplatz für Legionellen. Es stecken viele Schadstoffe wie Asbest im Rathaus. Eine Herausforderung ist zudem, überall Barrierefreiheit zu schaffen. Am größten ist sie im Rathausfoyer und im Bürgeramt.

Einen Masterplan gibt es zudem für den Denkmalschutz. Er ist ein besonderes Kapitel. Fachleute von außen haben ein „Begleitgutachten“ erstellt. Das Bezirksamt hat etwa ein Jahr lang mit den Experten vom Denkmalschutz und vom Brandschutz über die Brandschutztüren in den Fluren diskutiert.

Wie Franz-Wilhelm Garske erläutert, wird es im Rathaus Musterbereiche geben, die zeigen, wie es früher ausgesehen hat. „Jeder Raum im Rathaus besitzt viele historische Schichten“, sagt Garske. Man muss sich also darauf einigen, welche man zeigt. Im ursprünglichen Zustand wiederhergestellt werden unter anderem die Brandenburghalle und der Willy-Brandt-Saal. „Etwa 25 Prozent des Rathauses werden rekonstruiert“, so FM-Leiter Garske. Brandenburghalle und Willy-Brandt-Saal sind derzeit noch Baustelle, desgleichen die Treppenhäuser D und E. Der BVV-Saal erhält eine neue Medientechnik sowie eine Induktionstechnik für Hörgeschädigte.

Wenn nach sechs Jahren Bauzeit der erste Abschnitt im Februar 2019 abgeschlossen sein wird, sind rund 15 Millionen Euro verbaut. Saniert und modernisiert wird aber noch weitere vier bis sechs Jahre. Dafür stehen noch keine Finanzmittel zur Verfügung. 2011 war ein Bedarf von insgesamt 32 Millionen Euro errechnet worden.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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