Eine Million Euro fürs Rathaus Schöneberg
Bund übernimmt die Hälfte der Kosten für die Sanierung der Eingangshalle

Das Foyer des Rathauses Schöneberg soll in den kommenden drei Jahren denkmalgerecht saniert werden. Am 3. Juli hat der Haushaltsausschuss des Bundestags zugestimmt, das Vorhaben mit rund einer Million Euro zu unterstützen. Das entspricht der Hälfte der veranschlagten Kosten.

Das Geld kommt aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm, das ein Volumen von insgesamt 47,5 Millionen Euro hat. Mehr als 500 Förderanträge aus ganz Deutschland gingen bei Claudia Roth, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, ein. Genau 147 Projekte werden nun gefördert, doch nur eine Handvoll erhält einen Millionenbetrag – darunter das Rathaus Schöneberg.

Eva Majewski, CDU-Stadträtin für Stadtentwicklung und Facility Management, spricht von einem „großartigen Erfolg“. Nun könne die Sanierung endlich angegangen werden. Ausdrücklich bedankt sie sich bei den Tempelhof-Schöneberger Bundestagsabgeordneten, die das Anliegen unterstützt haben. Einer von ihnen ist Kevin Kühnert (SPD). Er freut sich über den Zuschlag: „Das Rathausfoyer ist die Visitenkarte des Bezirks für alle, die zum Bürgeramt gehen, das Bezirksparlament besuchen oder auch heiraten wollen.“ Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Jan-Marco Luczak (CDU) war aktiv und hatte sich im April mit einem Schreiben an Claudia Roth gewandt. Darin beschreibt er, welche Arbeiten im 1911 erbauten Rathaus nötig sind. So muss das Foyer neu gestrichen und restauriert werden. Der Natursteinboden ist zu überarbeiten und zu konservieren, die Eingangstüren instandzusetzen. Auch etliche andere Bauelemente harren der Erneuerung. All das hat in enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde zu geschehen. Die Sanierung sei notwendig, um „die Substanz des Hauses für die kommenden Jahrzehnte zu stabilisieren und die Zahl der Kleinbaustellen und provisorischen Maßnahmen auf ein Minimum zu reduzieren“, so Luczak.

Über die historische Bedeutung des Rathauses sind sich alle Beteiligten einig. Von 1949 bis 1993 tagte dort das Berliner Abgeordnetenhaus, und von 1949 bis 1991 war es Sitz des Regierenden Bürgermeisters. Seit 1950 läutet im Turm die Freiheitsglocke. Und für viele unvergessen bleibt die „Ich-bin-ein-Berliner“-Rede, die der amerikanische Präsident John F. Kennedy 1963 vom Rathausbalkon aus hielt, bejubelt von 400 000 Berlinern.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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