Druck beim Nachverdichten

Schöneberg. Sieben Beratungen, in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) sowie in zwei verschiedenen Ausschüssen waren notwendig, bis sich die Verordneten auf den Vorschlag der SPD-Fraktion einigen konnten, den Wohnungsbau auf Discounter-Grundstücken voranzutreiben.

Über ein halbes Jahr dauerten die Gespräche. Dann stimmte eine überwältigende Mehrheit in der Bezirksverordnetenversammlung für die Empfehlung aus dem Stadtentwicklungsausschuss, den SPD-Antrag anzunehmen. Nur die Linke enthielt sich.

Einzelhandelsketten wie Lidl oder Aldi sollen ermuntert werden, auf ihren Grundstücken in meist attraktiver Lage Wohnungen zu bauen. Bislang zeichnen sich diese Areale meist durch Nullachtfünfzehn-Flachbauten und überdimensionierte Parkplätze aus.

„Der Einzelhandel befände sich im Erdgeschoss und die Parkplätze würden in Tiefgaragen verlagert“, umreißt der stellvertretende SPD-Fraktionschef, Christoph Götz, die Vision. In Schöneberg zielt die Idee der SPD auf die Lidl-Märkte an der Hauptstraße und an der Kreuzbergstraße sowie auf Aldi beziehungsweise Auto-Teile-Unger (ATU), ebenfalls in der Kreuzbergstraße. Weitere Standorte soll das Bezirksamt „identifizieren“.

Lidl macht mit

Eine erste vielversprechende Reaktion von Dicountern liegt schon vor. Lidl hat im zuständigen Fachausschuss erklärt, das Thema aufgreifen und zentrale Standorte nachverdichten zu wollen. Es rechnet sich wohl für die Einzelhandelsketten, auf ihren Grundstücken mehrstöckige Wohnhäuser bauen zu lassen. „In vielen Fällen könnten städtebauliche Wunden geheilt werden und Wohnungsbau auf den Weg gebracht werden, auch im preisgünstigen Bereich“, meint Götz.

Ein erstes Projekt dieser Art hat sich die SPD schon ausgeguckt: das ehemalige „Prälat“-Areal an der Schöneberger Hauptstraße.

Dieses Lidl-Grundstück hatte sich die CDU vor der Sommerpause herausgegriffen und den Antrag gestellt, den Denkmalschutz für die Reste des einstigen Westberliner Tanzpalastes „Prälat“ aufzuheben und dort die Voraussetzung für Wohnungsneubau zu schaffen. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 141× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 805× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 132× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.