Einwohnerversammlung zum "Crelle-Urwald": BVV muss neu abstimmen
Für die einen ist es ein "Kleinod" und "Wanderkorridor für bedrohte Tierarten", für andere nur "eine vermüllte Böschung". Anja Jochum von der Bürgerinitiative "Crellekiez Zukunft" hält das Wäldchen unterhalb der Crellestraße für bedroht und zudem ein Bürgerbeteiligungsverfahren für gescheitert. Mit großen Worten sei das Verfahren 2013 angekündigt worden, doch den Willen der Bürger hätten Bezirksamt und Planer später ignoriert: den vollständigen Erhalt des Naturbiotops im Graben und der geplante Fußgänger- und Radweg (Multifunktionsweg) auf dem vorhandenen Bauweg der Bahn entlang der Gleise.
Stattdessen führe der Multifunktionsweg in der vorgelegten Planungsvariante mitten durch den Crelle-Urwald. Die Bürgerinitiative sammelte 1162 Unterschriften für einen Einwohnerantrag mit ihren Forderungen. Die BVV muss das Thema erneut diskutieren und im März darüber abstimmen.
Auf einer Einwohnerversammlung am 29. Januar wehrte sich Matthias Franke vom beauftragten Planungsbüro gegen den Vorwurf mangelnder Bürgerbeteiligung. Die zahlreichen Veranstaltungen hätten zu einem Ergebnis geführt, das nicht alle Wünsche der Bürgerinitiative erfülle. Schuld sind die Kabelkanäle auf dem Bahngelände. Sie müssen für Wartung und Reparatur frei zugänglich sein.
Eine Verlegung der Kanäle - wie in der Versammlung gefordert - sei nicht möglich. "Das Bahnsystem ist superkomplex." Versammlungsteilnehmer forderten einen runden Tisch mit Fachingenieuren und Anwohnern, um den Widerspruch aufzulösen, dass an anderen Stellen die Kabelkanäle nicht besonders gesichert sind. Dazu könnte es kommen. BVV-Vorsteherin Petra Dittmeyer unterstützte die Forderung in ihrem Schlusswort.
Christian Hönig vom BUND merkte an, dass die Bahn 2025 die stillgelegte Potsdamer Stammstrecke reaktivieren wolle. Dann seien nicht nur der Multifunktionsweg, sondern auch der Crelle-Wald weg.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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