Grünanlage nach Verlegerin und SPD-Politikerin Annedore Leber benannt
Schöneberg. Annedore Leber (1904 bis 1968) ist Namenspatronin einer Grundschule, einer Oberschule und eines Berufsbildungswerks. Nun ist auch die Grünanlage an der Torgauer Straße nach der Publizistin, Verlegerin und SPD-Politikerin benannt worden.
Die Einweihung der Parkanlage entlang der Ringbahn zwischen Cheruskerpark und Naumannstraße hat im vergangenen Jahr stattgefunden. „In der Bezirksverordnetenversammlung hatte es den Wunsch gegeben, diesen Park nach Annedore Leber zu benennen“, sagte Baustadtrat Daniel Krüger (CDU) anlässlich des kleinen Festakts im September.
Der Antrag der SPD-Fraktion auf die Benennung wurde von der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 15. Juli 2015 einstimmig gefasst. Benennung sowie Widmung als Grünanlage wurde am 1. Juli 2016 im Amtsblatt veröffentlicht und einen Monat später rechtskräftig.
Das Thema Julius und Annedore Leber stand seit Jahren auf der Tagesordnung. Im Frühjahr 2012 gab es eine öffentliche Veranstaltung, die sich mit der Umgestaltung des von Kleingewerbe genutzten Areals zur Grünfläche befasste. Einen landesweit beachteten Streit gab es um die verbliebene, nicht historische Baracke der ehemaligen Kohlenhandlung, in der sich Julius Leber mit Widerstandskämpfern getroffen hatte. Die CDU wollte ein Kunstwerk, das an den zivilen Widerstand erinnerte, SPD, Grüne und der Stadtteilverein Schöneberg einen Lern- und Gedenkort mit dem Ergebnis, dass der Stadtteilverein dank eines Nutzungsvertrags mit dem Bezirk die Baracke zum Lern- und Gedenkort umgestalten darf.
Die Namensgebung werde die öffentliche Wahrnehmung und das öffentliche Interesse an dem Ort stärken, ist Stadtrat Daniel Krüger überzeugt. „Es ist davon auszugehen, dass dieser Annedore-Leber-Park zukünftig in jedem Stadtplan zu finden ist.“
Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) sagte, sie sei froh, dass mit der Benennung und der Übernahme des Grundstücks durch den Stadtteilverein die erste Etappe auf dem Weg zum Lern- und Gedenkort geschafft sei.
Der Park sei ein würdiges Entrée zum künftigen Gedenkort. Schöttler hofft, dass schon 2017 der Lottomittel-Antrag zur Umgestaltung der maroden Baracke gestellt werden kann. „So muss Gedenken im Bezirk sein: mit den Bürgern, nah und zum Anfassen.“ KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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