Königin-Luise-Gedächtniskirche muss saniert werden
Schöneberg. Korrosionsschäden, Feuchtigkeit, marodes Dach: Die Königin-Luise-Gedächtniskirche auf dem Gustav-Müller-Platz ist stark beschädigt. Die Gemeinde will in fünf Schritten Abhilfe schaffen.
Die Sanierung soll Putz und Natursteinelemente sowie Fenster und Türen, Dachdeckung und -konstruktion und die Außenanlagen umfassen. Die Pläne hat das Berliner Büro D:4 erstellt.
In den vergangenen Jahren waren in der Hauptsache Notreparaturen vorgenommen worden mit der Folge, dass unter anderem der Putz Risse aufweist oder sich stellenweise ganz gelöst hat, im Sockelbereich Fugen zwischen den Natursteinelementen ausgewaschen sind, die Bleiverglasung der Fenster insbesondere in den Treppenhäusern defekt ist ebenso wie die Dachentwässerung. Im Dachgebälk ist Hausschwamm entdeckt worden. Am Stahltragwerk der Laterne nagt der Rost. Auf dem Dach sind einzelne Schindeln gebrochen oder fehlen ganz.
Jetzt ist der am stärksten geschädigte Bereich in Angriff genommen worden: das Traufgesims und die Kupferabdeckung einschließlich Entwässerungsrinne, Bleiverwahrung der Gesimse und Gewände sowie die Fassaden bis oberhalb des Sockelbereichs. Die nach dem Vorbild des Altberliner Zentralbaus des 18. Jahrhunderts vom Friedenauer Architekten Fritz Berger entworfene Königin-Luise-Gedächtniskirche wurde 1912 eingeweiht. 2017 sollen im zweiten Bauabschnitt der Sockelbereich, Fenster und Dach folgen, bevor 2018 vor allem die Stahlkonstruktion des Dachs instandgesetzt und die Konstruktion der Kuppel für die neue Eindeckung „statisch ertüchtigt“ werden. Die erfolgt dann 2019 mit Biberschwanz-Dachziegeln. Zuletzt sieht der Sanierungsplan für das denkmalgeschützte Gotteshaus die Wiederherstellung beziehungsweise Umgestaltung der Außenanlagen vor.
Die Sanierung soll 2020 abgeschlossen sein, so die Finanzierung gesichert ist. Es wird teuer. „Die Kosten verteilen sich auf mehrere Etappen und Förderer“, sagt Pfarrer Olaf Hansen. Die Förderanträge für die nächsten Sanierungsschritte bei Gesellschaften und Einrichtungen, die an einer Denkmalerhaltung interessiert sind, sowie bei der Landeskirche und dem Kirchenkreis seien eingereicht. Darüber hinaus müsse die Gemeinde auf eigene Bauerhaltungsrücklagen zurückgreifen. „Die Kosten sind erheblich, unsere eigenen Mittel gering“, heißt es bei der Königin-Luise- und Silas-Gemeinde, ohne genaue Zahlen zu nennen. Gewiss aber fehlen ihr mindestens 90.000 Euro.
Die Gemeinde ist vor allem auf Spenden angewiesen. „Die Spendenbereitschaft ist bemerkenswert“, sagt Olaf Hansen. Man werde aber angesichts der großen Summen noch lange um Spenden bitten müssen. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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