Es regt sich Widerstand
Nachbarschaftsinitiative will im Winterfeldt-Kiez keine "Luxuswohnungen"

Mit einer Petition wollen Nachbarn den Bau von Luxuswohnungen im Winterfeldt-Kiez verhindern. Der Senat soll die neue Wohnanlage so wie bisher geplant nicht genehmigen.

Einen offenen Brief hat die Nachbarschaftsinitiative im Winterfeldt-Kiez an Stadtentwicklungssenator Sebastian Scheel (Linke) geschrieben und 1300 Unterschriften für eine Petition gesammelt. Die wollen die Anwohner jetzt dem Senat übergeben. Ihr Ziel ist, den Bau einer "Luxus-Wohnanlage" zu verhindern. Der Neubau soll auf dem ehemaligen AOK-Gelände an der Ecke Gleditsch-, Pallas- und Elßholzstraße entstehen.

Gefahr der Gentrifizierung

Dagegen wehren sich die Schöneberger. „Berlin braucht neue Wohnungen, aber nicht im Luxus-Segment", lässt die Initiative wissen. Denn mit dem Neubau wachse die Gefahr der Gentrifizierung im Milieuschutzgebiet rund um die Gleditschstraße. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen soll das Bauvorhaben darum in der geplanten Form nicht genehmigen, fordert die Nachbarschaftsinitiative.

Bauträger für besagten Neubau ist der Projektentwickler „Diamona & Harnisch“. Den Bauvorbescheid hat das Bezirksamt bereits genehmigt. Laut Nachbarschaftsinitiative waren zunächst fünf Geschosse plus ein Staffelgeschoss geplant. „Verbunden war das mit der Auflage, die Baufluchtlinie der angrenzenden Wohnbebauung aus den 50er-Jahren einzuhalten.“ Inzwischen plane der Bauträger allerdings sechs Geschosse plus Staffelgeschoss für 225 Wohnungen. Damit drohe eine "erhebliche Verschattung" der Nachbarhäuser an der Gleditschstraße.

Das Bezirksamt stimmte dem zu und lehnte den Bau in dieser Form ab. Dagegen hat der Bauträger Widerspruch beim Stadtentwicklungssenat als oberster Bauaufsichtsbehörde eingelegt und eine Befreiung vom geltenden Baurecht verlangt. Diesem Widerspruch sollte nicht stattgegeben werden, fordert die Initiative in ihrem offenen Brief. Stattdessen solle der Bauträger eine Wohnbebauung planen, die weniger dicht ist und sich städtebaulich verträglich in die Umgebung einfügt. „Wir fordern darüber hinaus, Wohnungen in unterschiedlichen Preissegmenten zu planen und nach dem Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung mindestens 30 Prozent geförderten sozialen Wohnungsbau vorzusehen.“ Auch die soziale Infrastruktur, wie etwa eine Kita, fordern die Anwohner ein.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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