Projekt Studentisches Wohnen am Kleistpark nimmt Fahrt auf
Schöneberg. Das exponierte Grundstück an Hauptstraße und Willmanndamm wird bebaut. Bezirksamt und federführender Architekt haben das Projekt jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt.
„Es ist nicht gerade mein liebstes Bauvorhaben“, sagt Stadtentwicklungsstadträtin Sibyll Klotz (Bündnis 90/Grüne). Aber immerhin trage das Projekt am Kleistpark zur Etablierung einer neuen Kunst- und Kulturszene im Kiez bei. „Die Ecke entwickelt sich positiv“, so Klotz.
Auf dem Grundstück an der Hauptstraße 162 und am Willmanndamm 22 entsteht auf sechs Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss studentisches Wohnen. Im Erdgeschoss sind Gastronomie, Dienstleistung und kleinteiliger Einzelhandel vorgesehen. Bauherrin ist die MHMI Immobilienverwaltungen GmbH. Der Entwurf stammt vom Architekturbüro Dörr Ludolf Wimmer.
Vorgesehen sind ebenso eine Tiefgarage wie ein neu gestalteter, öffentlich zugänglicher Stadtplatz. Das Dach des Gebäudes wird begrünt. Die grüne Ausgleichsfläche für die Versiegelung des Grundstücks entsteht an der Crellestraße unterhalb der Langenscheidtbrücke.
„Der Bezirk hat etwas erreicht“, betont die Dezernentin für Stadtentwicklung. Gemäß dem Landesprogramm der „kooperativen Baulandentwicklung“ werden 25 Prozent der Wohnungen zu einem Mietpreis von 6,50 bis 8,50 Euro je Quadratmeter angeboten.
2010 hatte eine Mehrheit in der Bezirksverordnetenversammlung von Tempelhof-Schöneberg für eine Blockrandbebauung in Berliner Traufhöhe gestimmt. Deshalb entsteht heute ein rund 22 Meter hoher Kubus. Er wirkt dank einer Fassade mit viel Glas recht aufgelockert.
Im Juni 2013 war das Areal an den Liegenschaftsfonds Berlin übertragen worden, der es weiter veräußern sollte. Mit Kaufvertrag vom April 2013 ging es in MHMI-Besitz über.
Zunächst hatte MHMI ein Hotel geplant. In einer der ersten Einwohnerversammlungen wurde jedoch deutlich: So etwas will hier niemand. Nach Abstimmung mit dem Bezirksamt schwenkte die Grundstückseigentümerin zum studentischen Wohnen um.
Derzeit laufen Bohrungen. Das Bauvorhaben sieht sich einer besonderen Herausforderung gegenüber. Unter dem Grundstück befindet sich ein unterirdisches Gleichrichterwerk der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Eine Art Brückenkonstruktion ist notwendig, um das Gebäude überhaupt errichten zu können. Es müsse praktisch schweben, erläutert Stadträtin Klotz. Bevor es mit dem Bau losgehen kann, müsse die BVG der Planung zustimmen. Der von MHMI beauftragte Statiker habe einen sehr guten Eindruck gemacht, meinte Sibyll Klotz. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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