Friedenau. Eigene Immobilien kommen den Bezirk teuer zu stehen. Seit 2003 gibt Tempelhof-Schöneberg kleinere Gebäude ab. Die Devise lautet: zusammenrücken.
Im März 2011 fiel die Entscheidung, das Rathaus Friedenau aufzugeben. Bekanntlich sollte dort die Finanzfahndung einziehen. Jetzt wird das Rathaus Notunterkunft und bald Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge.
Mit der Abgabe des Rathauses am Breslauer Platz gingen der Verwaltung 13 000 Quadratmeter Bürofläche verloren. Die Bezirksamtsmitarbeiter in Friedenau mussten in das Dienstgebäude an der Ecke Rathaus- und Königstraße in Mariendorf umziehen, zuletzt das Jugendamt.
Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) betont, dass Tempelhof-Schöneberg mit der Abgabe des Rathauses Friedenau jährlich eine Million Euro einspart. Für 2015 galt das nicht. Der Bezirk mietete die Liegenschaft von der langeseigenen Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) für 735 000 Euro zurück. Ab diesem Jahr fällt der Betrag nicht mehr an, genauso wenig wie die geschätzten 8,5 Millionen Euro oder mehr, die eine Sanierung des denkmalgeschützten Rathauses in Friedenau gekostet hätten.
Bei laufendem Betrieb
Derweil gehen die Umbauarbeiten im Rathaus Schöneberg weiter – bei laufendem Betrieb und das seit Mai 2015. In diesem Jahr wird es nicht anders sein. Das historische Gebäude am John-F.-Kennedy-Platz wird nicht nur umgebaut. Auch der Brandschutz und die Gebäudetechnik müssen an aktuelle Vorgaben angepasst werden. Das macht umfangreiche Zwischenumzüge innerhalb des Hauses unumgänglich. Ein Teil der Mitarbeiter wechselt derzeit vorübergehend in das Dienstgebäude an der Alarichstraße in Tempelhof. Es ist angemietet. Die rund 3000 Quadratmeter kosten jedes Jahr 400 000 Euro. Senatsfinanzverwaltung und Abgeordnetenhaus haben einer Anmietung zugestimmt.
Weitere der insgesamt sieben Dienstgebäude, über die Tempelhof-Schöneberg verfügt, sollen nicht aufgegeben werden. Das sei derzeit nicht geplant, sagt Bezirksbürgermeisterin Schöttler. Grund ist Berlins Bevölkerungszunahme. KEN
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